Schmidt gegen staatliche Lenkung des Fleischkonsums
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich gegen staatliche Vorgaben für eine Reduzierung des Fleischkonsums gewandt. Ich bin gegen jede Form der Ernährungsideologie
, erklärte der Minister anlässlich der beginnenden Fastenzeit in Berlin.
Jeder solle und dürfe essen, was ihm schmeckt und ihn glücklich macht.
Eine gute Ernährung lasse sich nicht per Gesetz verordnen.
Schmidt betonte zugleich, jeder einzelne könne durch sein Konsumverhalten einen wertvollen Beitrag für mehr Gesundheit, Tierwohl und Klimaschutz leisten. Als Grundlage dafür sorge die Bundesregierung für Transparenz, Verbraucherbildung und gesetzliche Rahmenbedingungen
. Einen Gülle-Soli
oder Steuererhöhungen für Fleisch werde es aber nicht geben, berichtet Agra Europe.
Reaktion auf Forderung nach Gülle-Euro
Der Minister reagierte damit auf den Vorschlag der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland für eine Stickstoffüberschussabgabe. Dieser sogenannte Gülle-Euro
sollte sich laut WWF sowohl auf synthetische Düngemittel als auch auf Gärreste aus Biogasanlagen, Festmist und Gülle beziehen. Im Gegensatz zu einer Steuer könne eine Abgabe zudem zielgerichtet eingesetzt werden und verschwände nicht im Gesamtbundeshaushalt.
Zudem spricht sich der WWF für die verpflichtende Einführung einer Hoftorbilanz aus. Die sei die Voraussetzung, schädliche Überschüsse umfassend messen zu können. Nach Ansicht der Umweltorganisation kann nur die Hoftorbilanz die Nährstoffsituation eines landwirtschaftlichen Gesamtbetriebs valide und seriös abbilden.