EU-Schweinepreise: Notierungen steigen weiter – Deutschland hinkt hinterher
Am europäischen Schlachtschweinemarkt festigt sich eine freundliche Preisentwicklung. In der laufenden Schlachtwoche legten viele Notierungen zwischen einem und fünf Cent zu. Zunehmend abgehängt wird die bis zuletzt unbewegliche, deutsche Notierung, die inzwischen 17 Cent hinter der korrigierten Notierung des niederländischen Nachbarn liegt.
Die Nachfrage nach einem rückläufigen Angebot an schlachtreifen Schweinen nimmt in Europa mit dem frühlingshaften Anstieg der Temperaturen weiter zu und das Kaufinteresse der Schlachtunternehmen fällt zunehmend lebhafter aus. Der Fleischmarkt steht ebenfalls in den Startlöchern: Die ersten Grillaktivitäten finden statt und das Osterfest mit anziehender Nachfrageentwicklung rückt näher. Aufgrund der hohen Kosten für die Einlagerung und aufgrund der reichlichen Versorgungslage am europäischen Fleischmarkt seit Jahresbeginn war das Interesse an einem Aufbau von Gefrierbeständen gering. Entsprechend wichtig ist die Versorgungslage am europäischen Lebendmarkt bei einsetzenden Nachfrageimpulsen.
Die spanische Notierung setzte den steigenden Trend mit einem weiteren Plus fort. Das inländische Angebot kann die Nachfrage der Schlachtunternehmen nicht vollständig decken. Innerhalb von sieben Wochen legte sie um 21 Cent zu und führt unangefochten das europäische Preisgefüge an.
Eine bemerkenswerte Entwicklung zeigte die niederländische Notierung, die durch den jüngsten Preisanstieg von weiten 5 Cent nunmehr 17 Cent über der korrigierten deutschen Notierung liegt. Vor einem Jahr lag die deutsche Notierung beispielsweise um 6 Cent über dem niederländischen Notierungsniveau. Entsprechend uninteressant sind gegenwärtig deutsche Schlachtstandorte für niederländische Lieferanten. Dennoch werben niederländische Schlachtunternehmen intensiv um Lieferanten.
Auch die belgische Notierung holte in den letzten Wochen deutlich auf und liegt nun gleichauf mit dem deutschen Niveau, nachdem in der Vergangenheit ein Rückstand Belgiens von etwa 10 Cent ein gewohntes Bild war.
Der italienische Markt hat den Tiefpunkt erreicht und die Notierung fängt sich in der laufenden Woche mit einem leichten Plus von einem Cent. Die dänische Notierung bewegt sich nach einem leichten Preisanstieg vor drei Wochen weiter seitwärts.
Tendenz für den deutschen Markt:
Am Wochenbeginn nimmt der Optimismus am hiesigen Schlachtschweinemarkt zu. Die Vermarktung schlachtreifer Schweine verläuft zügig und zusätzliche Partien werden am Spotmarkt intensiver umworben. In Bezug auf die MKS hat Großbritannien die Regionalisierung inzwischen anerkannt. Damit dürfte die für den Handel noch erforderliche Anpassung der Importrestriktionen in Kürze zu erwarten sein. Eine deutlich positive Preisentwicklung deutet sich an.
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