EU-Schweinepreise: MKS schwächt deutsche Notierung – Auswirkungen im europäischen Umfeld uneinheitlich
Der europäische Schlachtschweinemarkt entwickelt sich in der aktuellen Schlachtwoche uneinheitlich. Der deutliche Notierungsrückgang in Deutschland lässt auch die Notierungen in anderen Ländern schwächeln. Die Preisrückgänge fallen dabei unterschiedlich aus. Frankreich und Dänemark behaupten sich im gesamt-europäischen Umfeld.
Zum einen belasten die durch die Feiertage entstandenen Überhänge weithin den Marktverlauf am Lebendmarkt und steigende Schlachtgewichte sind in mehreren Ländern an der Tagesordnung, was bereits in der Vorwoche zu Notierungsrückgängen führte. Zum anderen führte der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bei Wasserbüffeln in Brandenburg zu deutlichen Einschränkungen bei den Drittlandsexporten aus Deutschland, u.a. bei Schweine¬fleisch. Dadurch nahm der Druck auf den Schweinepreis spürbar zu.
Vor allem die Schließung des britischen Marktes hat für die deutschen Exporteure spürbare Folgen, denn Groß-britannien war bisher der größte Drittlandsabnehmer von deutschem Schweinefleisch. Von Januar bis Oktober 2024 wurden ca. 103.000 t Schweinefleisch aus Deutschland in das Vereinigte Königreich geliefert, knapp die Hälfte davon war frisches Fleisch.
Der dadurch begründete deutliche Notierungsrückgang von 10 Cent in Deutschland wirkt sich auf andere EU-Mitgliedsländer unterschiedlich aus. In den Niederlanden gab die Notierung infolge des entstandenen Drucks aus Deutschland mit einem Minus von korrigierten 6 Cent etwas moderater als in Deutschland nach. Daraus resultierend rangiert die korrigierte deutsche Notierung im EU-Preisvergleich nun knapp hinter den Niederlanden. Gleichzeitig versuchen die niederländischen Schlacht¬unternehmen laut boerderij, sich in die entstandenen Lücken in Großbritannien und Südkorea zu drängen.
Die Notierungsrückgänge in Belgien und Österreich fielen mit korrigierten 5 und 6 Cent ähnlich aus. In Spanien hält sich der Notierungsrückgang mit einem Cent in Grenzen. Der italienische Markt setzt den bereits seit mehreren Wochen anhaltenden Trend zur Schwäche fort.
Unveränderte und stabile Notierungen bestehen in Dänemark und Frankreich. Für das dänische Schlacht-unternehmen Danish Crown, das in Essen/Oldb. einen Schlachtstandort in Deutschland hat, sind die Aus-wirkungen der MKS nach eigenen Angaben beherrschbar.
Tendenz für den deutschen Markt:
Am hiesigen Schlachtschweinemarkt setzt sich der Abbau der Überhänge nur langsam fort. Bislang sind keine weiteren MKS-Ausbrüche in Deutschland aufgetreten. Somit zeigt sich derzeit eine insgesamt unveränderte Marktlage. |