3 Jahre ASP in Sachsen – Zahl der aktiven ASP-Fälle geht zurück
Vor drei Jahren wurde im Freistaat Sachsen der erste ASP-Fall festgestellt. Durch die konsequente Bekämpfung konnte die Ausbreitung seitdem auf drei Landkreise begrenzt werden und die Zahl der ASP-Fälle geht aktuell deutlich zurück. Sachsens Staatsministerin Petra Köpping warnte davor, dass die ASP noch nicht getilgt sei. Sie setzt sich in Berlin und Brüssel für eine Anpassung der ASP-Bekämpfungs-Strategien und weniger umfangreiche Beschränkungen für Schweinehalter ein, die in ASP-Restriktionsgebieten liegen.
ASP-Geschehen auf drei Landkreise beschränkt
Am 31. Oktober 2020 wurde im Freistaat Sachsen der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) festgestellt. Das Wildschwein war im Norden des Landkreises Görlitz, bei Krauschwitz nahe der Grenze zu Polen, von einem Jäger geschossen worden. Seitdem ist es im Freistaat durch den Bau von Zäunungen, durch Suche und Bergung von Kadavern sowie durch intensive Bejagung des Schwarzwilds trotz der weiteren Ausbreitung gelungen, die Schweinepest auf ein die Landkreise Görlitz und Bautzen sowie Teile des Landkreises Meißen umfassendes Gebiet zu beschränken. Auch ein Fortschreiten weiter hinein nach Sachsen und die Bundesrepublik konnte verhindert werden.
Ausbreitung reduziert aber noch nicht getilgt
Aktuell geht die Zahl der aktiven ASP-Fälle zurück. Einem Übertreten der ASP auf einen Hausschweinbestand in Sachsen wurde bisher erfolgreich vorgebeugt. Das gelang durch die strenge Einhaltung von Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen in den schweinehaltenden Betrieben.
Sachsen fordert neue ASP-Strategie in Berlin und Brüssel
Das Sozialministerium hat sich sowohl bei der Bundesregierung als auch bei der EU-Kommission für eine finanzielle Unterstützung der von der ASP betroffenen Bundesländer eingesetzt. Zudem warb Staatsministerin Petra Köpping in Berlin und Brüssel um eine neue Strategie der ASP-Bekämpfung. Auch wenn in einer Region die ASP nur beim Schwarzwild auftritt, hat dies erhebliche Konsequenzen für die Halter von Hausschweinen.
Ziel des Sozialministeriums ist es, einerseits den Fokus auf die konsequente Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen zu legen, um auch weiterhin einen Viruseintrag in Schweine haltende Betriebe zu verhindern. Auf dieser Basis sollte andererseits der momentan im EU-Recht verankerte Automatismus der Kopplung von umfangreichen Beschränkungen im Hausschweinebereich an das Auftreten der ASP im Wildschweinebereich aufgehoben werden.
ASP finanziell herausfordernd
Der Freistaat Sachsen hat in den Jahren 2020 bis 2022 rund 30 Millionen Euro für die Bekämpfung der Tierseuche zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2023 sind dafür noch einmal knapp 30 Millionen Euro gebunden. Die Bekämpfung der ASP wird auch in den kommenden Jahren weiterhin nicht nur finanziell eine große Herausforderung für den Freistaat Sachsen darstellen.
Um die Bewegungsfreiheit des Schwarzwilds einzuschränken wurden rund 788 Kilometer Festzaun und 71 Kilometer mobile Wildabwehrbarriere errichtet. Weitere 108 Kilometer Festzaun werden gerade gebaut. Die Gesamtfläche der Sperrzone II (gefährdetes Gebiet) beträgt aktuell 5.506 km². Sie umfasst die Landkreise Görlitz und Bautzen sowie Teile des Landkreises Meißen und der Landeshauptstadt Dresden.