Antiobiotikafreie Schweineproduktion: Danish Crown startet Versuch
Der dänische Schlachtkonzern Danish Crown startet im Dezember 2014 zusammen mit fünf Schweinebetrieben einen Versuch, Schweinefleisch ohne Antibiotika zu produzieren.
Die laufende Debatte hat uns dazu angeregt, gemeinsam mit einer Handvoll Schweineproduzenten mehr Wissen darüber zu sammeln, was nötig ist, um eine Schweineproduktion ganz ohne Verwendung von Antibiotika zu betreiben
, erklärt Jesper Friis, Geschäftsführer der Division Schweinefleisch bei Danish Crown.
Berater und Forscher begleiten Versuch
Ab 1. Dezember werden fünf Schweineproduzenten auf der Ostseeinsel Bornholm einen Versuch mit der Schweineproduktion ohne Verwendung von Antibiotika starten. Dabei handelt es sich um eine geschlossene Produktion sowie mehrere Schweinemastbetriebe.
Mehrere Berater und Experten werden gemeinsam mit dem dänischen Schweine-Forschungszentrum VSP die Bestände genau beobachten. Die beratende Begleitung soll sicherstellen, dass der Tierschutz eingehalten wird und ggf. kranke Tiere behandelt werden. Gleichzeitig gilt es sicherzustellen, dass während der Produktion mit Antibiotika behandelte Tiere nicht in die Lieferung von antibiotikafreien Lieferungen an die Schlachthöfe gelangen.
Antibiotikafrei: Vom Ferkel bis zum Schnitzel?
In den Schweinemastbetrieben werden wir beobachten, ob es möglich ist, Schlachtschweine von der Lieferung an den Mastbetrieb bis zur Schlachtung ohne Antibiotika zu produzieren und in der geschlossenen Produktion werden wir untersuchen, ob es möglich ist, Schweine von der Geburt bis zur Schlachtung ohne Verwendung von Antibiotika zu produzieren
, so Friis weiter.
Trägt Nachfrage die Mehrkosten?
Produktion der Schlachtschweine ohne Verwendung von Antibiotika wird den Landwirten Mehrkosten verursachen. Verstärkte Kontrolle, zusätzliche Arbeitskräfte und verstärkte Hygienemaßnahmen im Stall sind ganz basale Voraussetzungen und beanspruchen Arbeitskraft und Arbeitszeit.
Deshalb wird Danish Crown während des Versuchszeitraums auch untersuchen, ob eine Nachfrage nach den Produkten besteht. Die Produkte werden einen höheren Preis haben, weil der Landwirt seine erhöhten Kosten decken muss.
Bereits heute ist dokumentiert, dass kein Fleisch mit Rückständen von Medikamenten an den Verbraucher gelangt. Die Wartezeiten für Schlachttiere, die aufgrund einer Krankheit mit Medikamenten behandelt werden, ist auf wissenschaftlicher Grundlage für das jeweilige Medikament genau definiert.