ASP-Bekämpfung in Brandenburg: Klöckner fordert Unterstützung von Ministerpräsident Woidke
In Brandenburg wurde schon mehrfach Kritik an den ASP-Bekämpfungsmaßnahmen geübt (Bilder: Canva/ Twitter @MSGIV_BB)
Nachdem es in Brandenburg von verschiedenen Seiten aus mehrfach zu Kritik an den Bekämpfungsmaßnahmen vor Ort gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) gekommen war, richtete sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in der vergangenen Woche mit einem Schreiben an Brandenburgs Ministerpräsidenten Dr. Dietmar Woidke. Darin ging sie auf die vorherrschenden Kritiken und Defizite ein und forderte eine bessere Koordinierung der Seuchenbekämpfung in Brandenburg, berichtet AgE.
ISN: Die schnelle und konsequente Umsetzung der ASP-Bekämpfungsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten ist ganz entscheidend für die Schweinehalter in der Region aber auch in ganz Deutschland.
Während der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Uwe Feiler, vergangene Woche bei einem Vor-Ort-Termin im Brandenburger Seuchengebiet noch gute Fortschritte im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) konstatierte, besteht aus Sicht anderer Akteure und Betroffener in der Region anscheinend noch deutliches Verbesserungspotential. Wie aus Regierungskreisen verlautete, hat Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner deshalb Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke in einem Schreiben ausdrücklich um eine bessere Koordination der Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen gebeten.
Mehrfach Kritik an den Vor-Ort-Maßnahmen
Klöckner beruft sich dabei auf Kritik von unterschiedlichen Seiten
, nach der sich die verschiedenen Ressorts in Brandenburg nicht gut miteinander abstimmten. Zudem bestünden in verschiedenen Punkten Defizite. So werde von zerstörten Wildschweinbarrieren und offenen Durchgängen in den von ASP betroffenen Gebieten berichtet. Im Landkreis Märkisch-Oderland hätten Landwirte zudem moniert, dass munitionsbelastete Böden die Errichtung von Wildzäunen enorm behindern würden.
Anstrengungen bei ASP-Bekämpfung müssen intensiviert werden
Die Ministerin erinnert Woidke deshalb daran, dass die Anstrengungen der Behörden bei ASP-Prävention und Bekämpfung, aber auch die Sensibilisierung der Bevölkerung vor Ort deutlich intensiviert werden müssten. Dies sei von größter Bedeutung
, wolle man den Übergriff der Afrikanischen Schweinepest auf andere Bundesländer verhindern, betont Klöckner.
Klöckner: Woidke soll sich aktiv in Seuchenbekämpfung einschalten
Nach ihren Worten, die am Freitag letzte Woche von der Leiterin des nationalen Zentralen Krisenstabes Tierseuchen, Staatssekretärin Beate Kasch, noch einmal wiederholt wurden, kommt es bei der ASP-Bekämpfung entscheidend auf ein koordiniertes Krisenmanagement der beteiligten Akteure vor Ort an
. Die Bundeslandwirtschaftsministerin bittet Woidke deshalb, er möge sich in seiner Funktion als Ministerpräsident aktiv in die Brandenburger Seuchenbekämpfung einschalten
.
Die ISN meint:
Die schnelle und konsequente Umsetzung der ASP-Bekämpfungsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten ist ganz entscheidend für die Schweinehalter in der Region aber auch in ganz Deutschland. Die ISN hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Politik und Behörden in den betroffenen Bundesländern in besonderer Verantwortung stehen – denn dort müssen die direkten Bekämpfungsmaßnahmen wirksam umgesetzt werden. Wir können uns der Forderung von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner also nur anschließen und appellieren an die Verantwortlichen vor Ort, die Kritik der Landwirte in der Region ernst zu nehmen.