ASP-Bekämpfungsmaßnahmen in Sachsen haben sich bewährt
Im sächsischen Landkreis Görlitz konnte die ASP-Ausbreitung dank des Schutzkorridors sowie der Zusammenarbeit von Jägern und dem Kreis effektiv eingedämmt werden. Vor diesem Hintergrund ist die Anwendung der dritten Stufe des Tilgungskonzepts laut Sozialministerin Petra Köpping vorerst nicht notwendig. Die Jägerschaft fordert einen angemessenen Zaunrückbau, berichtet Agra Europe.
Im Sommer 2023 hatte Sachsen einen Drei-Stufen-Plan zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorgestellt, der im Zweifel auch den Einsatz von Dienstleistern zur Wildschweinebekämpfung in eingezäunten Schutzkorridoren vorsah. Dazu wird es jedoch im Kreis Görlitz nicht kommen, denn die Jäger haben gute Arbeit geleistet, und die Neuinfektionen halten sich in Grenzen.
Dritte Stufe des Tilgungskonzepts derzeit nicht notwendig
Dem zuständigen Sozialministerium zufolge gab es in diesem Jahr nur einen neuen ASP-Fall. Wir haben bei der Bekämpfung dieser Tierseuche gemeinsam ganz viel erreicht
, stellte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping am Freitag (8.3.) nach einem Gespräch mit Akteuren der Tierseuchenbekämpfung fest. Dank den Beteiligten des Kreises Görlitz und der Jägerschaft habe die Eintragung des ASP-Virus durch infizierte Wildschweine aus Polen eingedämmt werden können. Deshalb werden wir die dritte Stufe des Tilgungskonzepts im Schutzkorridor Ost, bei der verbliebenes Schwarzwild durch Dienstleister entnommen wird, zunächst nicht anwenden
, erklärte Köpping. Wenn sich die ASP-Lage in der Region verschärfen sollte, sei dies aber weiter eine Option.
Bauern und Jäger fordern Entlastung
Laut dem Görlitzer Landrat Dr. Stephan Meyer haben sich die bisherigen Maßnahmen im Schutzkorridor bewährt. Deshalb bleibe das grundsätzliche Konzept dieses etwa 120 Kilometer langen Schutzstreifens bestehen, wobei Anpassungen möglich seien. Er wies darauf hin, dass die lokale landwirtschaftliche Schweineproduktion durch die Tierseuchenbekämpfung spürbar belastet werde, weshalb eine zielführende Landesförderung der betroffenen Erzeuger sowie eine zwingend notwendige Strategie zum Ausstieg aus dem bisherigen Szenario unerlässlich seien.
Der Vizepräsident des Landesjagdverbands Sachsen, Wilhelm Bernstein, gab zu bedenken, dass nach zwei Jahren verstärkter Bejagung auch die Jägerschaft in nicht unerheblichem Maße belastet sei. Der Landesjagdverband habe deshalb den Wunsch, bei den erzielten Erfolgen auch einen gefährdungsgerechten Rückbau der Zaunanlagen in Angriff zu nehmen. Zudem wünscht sich die Jägerschaft laut Bernstein Erleichterungen bei der Vermarktung des Wildbrets.