ASP-Bekämpfungsmaßnahmen: Sachsen fordert Änderungen im EU-Recht
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping hat eine differenzierte Bekämpfungsstrategie für das Auftreten der ASP im Wildschweinebestand und im Hausschweinebestand gefordert, da die aktuellen Regelungen betroffene Betriebe vor existenzbedrohende Probleme stellen würden. Darüber hinaus mahnte sie an, dass sich Europa, Bund und Länder stärker an den enormen Kosten für die Bekämpfungsmaßnahmen beteiligen sollen, berichtet Agra Europe.
ASP-Einträge erfordern differenzierte ASP-Bekämpfungsansätze
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping hat gestern bei einer Kabinettssitzung in Brüssel von der EU gefordert, Differenzierungen bei den Restriktionsmaßnahmen und der Bekämpfungsstrategie zum Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Hausschweinen gegenüber denen bei Wildschweinen vorzunehmen. Unterschiedliche Verbreitungswege des Virus, beispielsweise ein Flächeneintrag in Wildtierbestände im Gegensatz zu einem Punkteintrag in einen Haustierbestand, erforderten unterschiedliche Bewertungen und Herangehensweisen.
Aktuelle Regelungen für Betriebe existenzbedrohend
Bei unterschiedlichen Bekämpfungsansätzen wären nur diejenigen landwirtschaftlichen Tierhalter betroffen, in deren Bestand die Seuche ausgebrochen ist. Wegen der ASP-Fälle bei Wildschweinen gelten aber für alle Haltungen von Nutzschweinen in den Restriktionsgebieten strenge Auflagen. Allein der Umstand, dass die schweinehaltenden und fleischverarbeitenden Unternehmen in einer ASP-Restriktionszone liegen, stellt die Betriebe vor existenzbedrohende wirtschaftliche Probleme. Das muss sich ändern
, machte Köpping klar.
Köpping fordert solidarische Kostenbeteiligung der Bundesländer
Die Sozialministerin drängte zudem auf eine stärkere solidarische Beteiligung an den Kosten der ASP-Bekämpfung. Wir wissen, dass die Tierseuchenbekämpfung Ländersache ist. Aber bei einem so massiven und andauernden Ausbruch wie der ASP werden die Bundesländer weitgehend allein gelassen
, monierte Köpping. Die vor Ort durchgeführten Maßnahmen seien eine Barriere, damit sich die Tierseuche nicht in andere Regionen oder Länder ausbreite. Deshalb sei es angemessen, dass sich Europa, Bund und Länder auch stärker an den enormen Kosten beteiligten.