ASP-Update: Bundesländer stärken Schutz- und Bekämpfungsmaßnahmen
Das Geschehen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland ist nach wie vor dynamisch und die Bekämpfung der Tierseuche weiterhin von großer Bedeutung. In Sachsen laufen deshalb derzeit die Vorbereitungen für den Bau weiterer fester Schutzzäune. Darüber hinaus wurde ein gemeinsam mit der Jägerschaft initiiertes Jagdprojekt zur Reduzierung des Schwarzwildpopulation in den Restriktionszonen bis Ende 2024 verlängert. In Baden-Württemberg wurden in einer groß angelegten Übung der Ernstfall geprobt und bestehende Notfallpläne überprüft, berichtet AgE.
Der Metallzaun soll die Bewegung von Wildschweinen und damit die Ausbreitung der ASP in weitere Teile Sachsens verhindern. ©SMS
Weitere Zaunbaumaßnahmen in Sachsen
Die Einzäunung von Restriktionsgebieten ist für eine erfolgreiche Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) von großer Bedeutung. Nach Angaben des Sächsischen Sozialministeriums (SMS) hat das Bundesland Sachsen seit Ausbruch der Tierseuche im Freistaat 711 km Festzaun und 71 km Elektrozaun für etwa 23 Mio. Euro errichtet. Im Bau seien derzeit weitere 10 km Festzaun. Darüber hinaus werde aktuell der Bau von noch einmal 155 km festem Metallzaun vorbereitet.
Sachsen verlängert Bejagungsprojekt
Auch die Bejagung des Schwarzwilds ist für das Dresdner Sozialministerium nach wie vor ein wichtiges Anliegen. Ressortchefin Petra Köpping kündigte vorige Woche an, das in Sachsen gemeinsam mit dem Jagdverband initiierte Jagdprojekt zur ASP-Bekämpfung bis zum 31. Dezember 2024 fortzusetzen. Das Projekt werde mit 1,3 Mio. Euro gefördert und auf alle Gebiete ausgeweitet, für die Restriktionszonen zur ASP-Bekämpfung gelten. Das Ziel sei die verstärkte Bejagung und damit maßgebliche Reduzierung von Schwarzwild innerhalb der Restriktionszonen, um dem ASP-Virus den Wirt zu entziehen. Mit Hilfe des Projekts wurden seit April 2022 unter anderem Revierinhaber mit technischer Jagdausrüstung, Drohnenbefliegungen und Fallen unterstützt.
ASP-Tierseuchenübung in Baden-Württemberg: Dekontamination eines Suchhundes nach der Suche ©Landratsamt Ludwigsburg
Baden-Württemberg probt ASP-Ausbruch in Großübung
Wie wichtig bei der ASP-Bekämpfung die enge Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen und Verbänden sowie der Jägerschaft, der Landwirtschaft und den Wirtschaftsbeteiligten ist, hat eine Großübung in Baden-Württemberg gezeigt. Die dreitägige landesweite Tierseuchenübung, die Anfang April stattfand, war nach Angaben des Stuttgarter Agrarressorts darauf ausgerichtet, das Bewusstsein für die ASP sowie die Handlungsbereitschaft und Fähigkeit zu einer schnellen Reaktion im Seuchenfall zu gewährleisten und die Funktionsbereitschaft der Notfallpläne zu überprüfen. Mit der Beteiligung von Beobachtern aus Nachbarstaaten und benachbarten Ländern sei zudem die Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen vertieft worden.
ASP-Lage in Deutschland
Nach aktuellen Angaben des TierSeuchenInformationssystems (TSIS) liegt die Anzahl der bestätigten ASP-Fälle in Deutschland seit Beginn des Ausbruchs im September 2020 bei insgesamt 5.252 Stück; davon betrafen acht Hausschweinehaltungen.