28.12.2022rss_feed

ASP: Das ist eine nationale Aufgabe - Sachsen beklagt mangelndes Engagement des Bundes

Petra Köpping (SPD) übt Kritik am Bund (Bild: © SMS)

Petra Köpping (SPD) übt Kritik am Bund (Bild: © SMS)

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) kritisiert die mangelnde Unterstützung des Bundes im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Das ist eine nationale Aufgabe. Wir schützen mit unseren Maßnahmen auch Länder wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder Bayern, damit die Schweinepest nicht zu ihnen kommt, erklärte Köpping gegenüber der Deutschen Presse Agentur (dpa). Der Bund engagiere sich bei diesem Thema nicht ausreichend und das werde der Brisanz des Themas nicht gerecht.


Das Land Sachsen habe seit dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen im Kreis Görlitz im Jahr 2020 zahlreiche Schutzmaßnahmen ergriffen. Dazu zählen Zäune, die Suche nach verendeten Wildschweinen, die Reduzierung ihrer Bestände und ein Landeszentrum zur Bekämpfung der Tierseuche, das alle Maßnahmen koordiniert.

Für diese kostenintensiven Maßnahmen verwendete das sächsische Sozialministerium im laufenden Jahr rund 18 Millionen Euro. In den Jahren 2020 und 2021 wurden insgesamt knapp acht Millionen Euro ausgegeben.

Sachsens Hausschweinebestände bislang ASP-frei

Wir unternehmen gemeinsam mit den betroffenen Landkreisen enorme Anstrengungen und investieren Millionen, um die Schweinepest einzudämmen und zu tilgen. Es ist uns bisher in Sachsen gelungen, einen Eintrag dieser Tierseuche in eine Schweinehaltung zu verhindern, berichtet Sebastian Vogel, Leiter des ASP-Krisenstabs und Staatssekretär im sächsischen Sozialministerium in einer Pressemeldung. Doch die andauernden massiven Absatzprobleme für Schweinefleisch aus den Restriktionszonen würden sich erst ändern, wenn ein Jahr lang keine ASP-Fall festgestellt wurde und die Restriktionszonen aufgehoben werden können. Bis dahin dürfe mit der ASP-Bekämpfung nicht nachgelassen werden. Aktuell gibt das reduzierte Seuchengeschehen Anlass zur Hoffnung, dass wir die Seuche eingedämmt halten. Für eine belastbare Prognose ist es aber noch deutlich zu früh, so Vogel.

 

Köpping: Der Bund engagiert sich nicht ausreichend

Der Bund engagiere sich bei diesem Thema nicht ausreichend und das werde der Brisanz des Themas nicht gerecht. Aus Brüssel erhalten wir lediglich Vorgaben und sehen uns mit unrealistischen Erwartungshaltungen konfrontiert. Aber, und das ist lobenswert, es gibt eine Solidarität unter den Ländern, die sich nach einigem Kampf finanziell an den Kosten für den Zaunbau entlang der polnischen Grenze beteiligt haben. Sachsen hat in diesem Jahr bereits 18 Millionen Euro ausgegeben, auch im nächsten Jahr werden die Ausgaben nicht geringer, nur etwa eine Million Euro kamen bisher von der Europäischen Kommission zurück, sagte Köpping der dpa.

Mindestens genauso notwendig wie eine finanzielle Unterstützung ist aus Sicht von Köpping auch eine Überprüfung der bislang erfolgten Maßnahmen aus fachlicher Sicht. Dazu stehe man in Kontakt mit der EU.


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