ASP in Europa weiter auf dem Vormarsch
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat im vergangenen Jahr 2023 Einzug in fünf weitere europäische Länder gehalten. Durch den drastischen Anstieg der Ausbrüche in Hausschweinebeständen lagen die Fallzahlen in 2023 deutlich über dem Vorjahresniveau. Mit einer Gesamtzahl von 12.121 Ausbrüchen haben sich die Zahlen im Vergleich zu 2022 fast verdoppelt. Die ASP-Fälle bei Wildschweinen in Europa sind leicht angestiegen. Am stärksten betroffen ist nach wie vor Polen.
Fünf weitere Länder betroffen
Vergleicht man die Ausbruchszahlen in der EU in 2023 mit denen des Vorjahres, ist festzustellen, dass die ASP in fünf weitere Länder Einzug gehalten hat. Erstmalig zu ASP-Ausbrüchen kam es in Griechenland, Kroatien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina und in Schweden. Wobei es sich in Griechenland und in Kosovo scheinbar um einen Punkteintrag gehandelt hat, da sich das Virus dort nicht mehr weiter verbreitet hat.
Fallzahlen bei Hausschweinen drastisch gestiegen.
In Kroatien und Bosnien-Herzegowina ist das Virus in 2023 erstmalig in Hausschweinebeständen ausgebrochen. Dabei verzeichnet Bosnien-Herzegowina mit mehr als 1.500 Fällen die höchsten Fallzahlen und das Geschehen ist auch aktuell weiter akut. Auch in Kroatien wurden über 1.100 Fälle gemeldet, dahinter folgt Serbien mit mehr als 900 betroffenen Hausschweinen und Rumänien mit mehr als 700 Fällen. Insgesamt liegt die Gesamtzahl der ASP-Ausbrüche in Europa bei Hausschweinen mit 4.500 (Stand 15.12.2023) deutlich über der Gesamtzahl aus 2022 mit 515 Fällen (Stand 16.12.2022).
Stabiles Ausbruchsgeschehen im Wildschweinebestand
Ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr zeigt sich bei der Ausbreitung im Wildschweinebestand. Hier vermeldeten die hinzu gekommenen Länder eher geringere Fallzahlen. Das größte Ausbruchsgeschehen zeigt sich nach wie vor in Polen. Dort liegt die Anzahl der ASP-Fälle zum Jahresende bei 2.624. Dahinter folgen Italien (1.009) und Deutschland (880) und Lettland (718).
In Deutschland nimmt die Zahl der ASP-Fälle ab
Das ASP-Geschehen in Deutschland ist in den letzten Monaten zurückgegangen. Die Anzahl der ASP-Fälle bei Wildschweinen reduziert sich immer weiter, dementsprechend konnten in den betroffenen Bundesländern teilweise Restriktionszonen verkleinert oder aufgelöst werden. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat seit Beginn des Jahres 880 ASP-Fälle bei Wildschweinen und einen Fall in einem Hausschweinebestand festgestellt (Stand 22.12.23 – 881). Die Funde in Deutschland beschränkten sich auf die Landkreise Görlitz und Bautzen in Sachsen sowie Spree-Neiße, Uckermark und Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg nahe der polnischen Grenze.