ASP in Hessen: Neue Allgemeinverfügung bringt Erleichterungen im Kreis Darmstadt-Dieburg
Seit einem halben Jahr kämpft Hessen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Eine Zwischenbilanz des Landkreises Darmstadt-Dieburg ergibt, dass vor allem die konsequente und großflächige Suche nach Wildschweinen per Drohne Wirkung zeigt. Mit einer neuen Allgemeinverfügung kann der Landkreis teilweise Lockerungen aussprechen. Die Eindämmung der ASP bleibt weiterhin oberstes Ziel.
Im Juni wurde in Hessen im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals eine Allgemeinverfügung veröffentlicht, die auch Auswirkungen auf den Landkreis Darmstadt-Dieburg hatte. Ende Juli wurde dort dann der erste positive Fund festgestellt. Seit gut einem halben Jahr kämpft der Landkreis also schon gegen die Ausbreitung des Virus und setzt dabei auf eine enge Abstimmung aller Beteiligten. Seit Freitag (29.11.24) gilt im Landkreis Darmstadt-Dieburg eine neue Allgemeinverfügung, die Jagderleichterungen und Erleichterungen bei der Leinenpflicht für Hunde mit sich bringt. Das teilte der Kreis diese Woche in einer Pressemittteilung mit.
Jagderleichterungen in einigen Gebieten
Die Jagderleichterungen gelten wie folgt: Im Westen, soweit das Gebiet nicht zum Kerngebiet gehört, sowie in der Mitte des Landkreises darf wieder Schalenwild – außer Schwarzwild -, Niederwild und Raubwild bei Tageslicht gejagt werden – am besten mit Schalldämpfern. Östlich davon darf alles gejagt werden außer Schwarzwild, der Kreis empfiehlt die Verwendung von Schalldämpfern. Weiter östlich ist die Einzeljagd auch auf Wildschweine und zur Nachtzeit erlaubt. Der Kreis empfiehlt auch hier die Verwendung von Schalldämpfern, um Wildschweine nicht aufzuscheuchen.
Regelmäßige und großflächige Kontrolle per Drohne zeigt Wirkung
Dass der Landkreis erneut Lockerungen aussprechen kann, ist laut Lutz Köhler, Erster Kreisbeigeordnete und stellvertretende Landrat, der konsequenten Vorgehensweise bei der ASP-Bekämpfung auf Kreisebene zu verdanken. Der Kreis lässt die Restriktionsgebiete regelmäßig mit einer Wärmebildkamera von einer Drohne absuchen und entnimmt dort Rotten, wo sie erkennbar infiziert sind. Das sei mit Aufwand verbunden, so Köhler. Von den 65.864 Hektar des Landkreises wurden in 66 Nächten rund 30.000 Hektar mit jeweils einem bis drei Teams mit Hochleistungsdrohnen beflogen, davon einige mehrfach. Markus Stifter vom Landesjagdverband lobt das Modell in Darmstadt-Dieburg, per Drohnen die kranken Tiere auszusortieren.
Zaunbau zahlt sich aus
Durch den errichteten Kreiszaun zwischen der A67 und der A5 konnte der aktuelle Seuchenzug aus Richtung Groß-Gerau und Bergstraße für den Landkreis Darmstadt-Dieburg unter Kontrolle gebracht werden. In der vergangenen Woche haben wir das Gebiet erneut untersuchen lassen, es ist seuchenfrei
, sagt Lutz Köhler. Hoffnung setzt Köhler auch auf einen neuen Zaun entlang der A5, den das Land Ende Januar bauen will. Dann könnte die Schwarzwildjagd eventuell auch im restlichen Kreis vielleicht wieder erlaubt werden.
Um das Seuchengeschehen im Schwarzwildbestand weiter einzudämmen und den Jägern einen Anreiz zu bieten hat der Kreis von Anfang an eine Abschussprämie von 100 Euro für Jäger angesetzt. Das sei eine der wichtigsten Maßnahmen gegen die ASP.