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ASP in Hessen: Seuchenschutz- und Eindämmungsmaßnahmen zügig ergriffen

Zur Abgrenzung der Kernzone hat der Landkreis Groß-Gerau mit dem Bau von Elektrozäunen begonnen ©HMLU

Zur Abgrenzung der Kernzone hat der Landkreis Groß-Gerau mit dem Bau von Elektrozäunen begonnen ©HMLU

Die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen laufen auf Hochtouren: Der Zaunbau hat begonnen, eine Sammelstelle für Tierkadaver in Groß-Gerau wurde eingerichtet. Um den Fundort gilt nun im Radius von 15 Kilometern eine Restriktionszone. Innerhalb dieser Zone gibt es rund 75 überwiegend kleinstrukturierte Betriebe, die nur wenige Schweine halten.

 

Nachdem am vergangenen Samstag erstmals in Hessen bei einem toten Wildschwein die ASP nachgewiesen worden ist, sind bereits verschiedene Maßnahmen angelaufen. Wie das hessische Landwirtschaftsministerium berichtet, ist neben dem Veterinäramt am Landratsamt Groß-Gerau eine Sammelstelle für Tierkadaver einschließlich Desinfektionsschleuse aufgebaut worden. Weitere derartige Stellen sollen im Kreisgebiet errichtet werden.

 

Zaunbau in vollem Gang

Schon am Wochenende hatte Landwirtschaftsminister Ingmar Jung veranlasst, dass Begrenzungszäune in das betroffene Gebiet gelangen. Rund elf Kilometer Zaun werden in den nächsten Tagen von der A 67 bis hinüber zum Rhein (Kornsand) errichtet. Drei Kilometer waren bereits Montagnachmittag fertiggestellt. Der kniehohe Elektrozaun ist mit einer Spannung von 7.000 Volt belegt, für wichtige landwirtschaftliche Wege und vielbefahrene Radstrecken gibt es Durchlässe. Die Zäune im Süden, der Rhein im Westen, die A60 im Norden und die A67 im Osten bilden eine sogenannte Kernzone. In dieser wird vermehrt nach Kadavern weiterer Wildschweine gesucht.


Infizierte Zone des aktuellen ASP-Falls in Hessen ©https://landwirtschaft.hessen.de/sites/umwelt.hessen.de/files/2024-06/asp_hessen_17062024.pdf

Infizierte Zone des aktuellen ASP-Falls in Hessen ©https://landwirtschaft.hessen.de/sites/umwelt.hessen.de/files/2024-06/asp_hessen_17062024.pdf

75 kleinere Betriebe liegen in der Restriktionszone

Bislang wurde ein Wildschwein positiv auf das ASP-Virus getestet. Es war am Donnerstag nahe einer Landstraße südlich von Rüsselsheim aufgefunden und am Freitag positiv getestet worden. Am Samstagnachmittag bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut den Nachweis, dass es mit dem ASP-Virus infiziert war.

Um den Fundort gilt nun im Radius von circa 15 Kilometern eine sogenannte Restriktionszone. Betroffen von der Restriktionszone sind neben dem Landkreis Groß-Gerau der Main-Taunus-Kreis, Darmstadt-Dieburg, der Landkreis Offenbach sowie die Städte Frankfurt und Wiesbaden. Gestern veröffentlichten die betroffenen Kreise Allgemeinverfügungen, in denen Regeln für diese Restriktionszone definiert sind. Innerhalb der Zone gibt es rund 75 Betriebe, die insgesamt 5.600 Schweine halten.

 


Suche nach weiteren Wildschweinkadavern läuft

Ein generelles Jagdverbot in der besagten Zone soll dazu führen, Wildschweine nicht aufzuschrecken. Aus gleichem Grund dürfen landwirtschaftliche Flächen derzeit nicht maschinell bewirtschaftet werden. Es ist möglich, Ausnahmegenehmigungen bei der zuständigen Veterinärbehörde zu erhalten. Diese wird in Abhängigkeit von den Flächen unter Auflagen erteilt werden, z.B. Absuche der Fläche auf Wildschweine/Wildschweinkadaver oder deren Überreste. Jedes verendet aufgefundene Wildschwein ist der Behörde unter Angabe des genauen Fundorts zu melden. Wer ein verendetes Wildschwein entdeckt, kann den Fund auch dem Bürgertelefon (06152-989898, täglich 8 bis 18 Uhr) des Kreises Groß-Gerau melden.


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