ASP in Osteuropa: Großer rumänischer Schweinebetrieb betroffen
ASP im Baltikum, in Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien, Ukraine und Moldawien in 2018, Stand 03.07.2018, 08:50 Uhr (Quelle: FLI)
Die Anzahl der mit Afrikanischer Schweinepest (ASP) infizierten Wildschweine in Osteuropa wächst stetig. Immer wieder sind auch Bestände mit Hausschweinen betroffen. Aktuell bewegt die Branche ein neuer gravierender Fall in Rumänien.
Der rumänische Schweinefleischhersteller Carniprod, der eigene Mastanlagen betreibt, ist von einem ASP-Ausbruch betroffen. Wie die Nationale Behörde für Veterinärmedizin und Lebensmittelsicherheit (ANSVSA) mitteilte, müssen rund 45 000 Schweine in den Stallungen des Unternehmens im südöstlichen Landkreis Tulcea nahe der Grenze zu Moldawien getötet werden. Bereits am 28. Juni waren auffällige Schweine positiv auf das Virus getestet worden; weitere Proben erhärteten nun den Befund, meldet Agra Europe.
Region im Alarmzustand
Nach Angabe der Veterinärbehörde wird für die Keulung spezialisiertes Personal aus zehn Landkreisen eingesetzt. Gleichzeitig kämen vier mobile Verbrennungsanlagen zum Einsatz. Nach der Bestandsräumung würden die Reinigung, Schädlingsbekämpfung und Desinfektion der betroffenen Gebäude und Gebiete sowie der Transportmittel erfolgen. Der Behörde zufolge wurden Straßen gesperrt und Kontrollstationen eingerichtet, um die Einhaltung der vorgeschriebenen Quarantäne- und Verkehrsbeschränkungen sicherzustellen. Laut Presseberichten herrscht im Landkreis Tulcea Alarmzustand
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Anfang Juni hatte es in der Region Tulcea laut der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) bereits mehrere ASP-Fälle bei Hausschweinen in Hinterhoffarmen gegeben.
Bereits über 3.000 ASP-Ausbrüche in 2018
Insgesamt ist die Zahl der ASP-Fälle in Osteuropa in diesem Jahr bereits deutlich höher als im Vorjahreszeitraum. Von Januar bis zum 19. Juni 2018 kamen insgesamt bereits 3.057 Meldungen zusammen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2017 wurden 4.107 Fälle aus Osteuropa gemeldet. Speziell aus Polen werden wöchentlich die meisten neuen Fälle berichtet, gefolgt von Litauen.
EU will Forschung für ASP-Impfstoff fördern
Unterdessen hat die Europäische Kommission angekündigt im Rahmen des Förderprogrammes Horizon 2020
etwa 10 Mio. € für Forschungsarbeiten zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen die ASP bereitzustellen. Bisher ist ein solcher Impfstoff nicht verfügbar.