ASP-Prävention: NRW verstärkt landeseigene Suchhundestaffel
Auch wenn es in Deutschland derzeit nur vereinzelt zu ASP-Fällen kommt, breitet sich das Virus innerhalb der EU weiter aus und das Risiko einer Einschleppung ist weiterhin hoch. Um im Fall eines ASP-Ausbruchs noch besser vorbereitet zu sein und die Tierseuche im Notfall schnell eindämmen zu können, verstärkt das Land Nordrhein-Westfalen die landeseigene Suchhundestaffel um weitere Einheiten.
Zu besseren Vorsorge und mehr Schutz vor Wildtierseuchen hat das Land Nordrhein-Westfalen bereits 2021 eine Suchhundestaffel zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gebildet. Das Gespann aus Mensch und Suchhund wird trainiert, um bei einem möglichen Seuchenfall Wildschweinkadaver schnell zu finden und so weitere Übertragungen des Virus auf andere Wildschweine zu verhindern.
Sieben weitere Einheiten
Um in Zukunft noch besser eine vorausschauende Präventionsarbeit gegen die Tierseuche zu leisten, wird die bestehende Gruppe um zusätzlich sieben neue Teams erweitert. Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen überreichte den neuen ASP-Hundeführerinnen und -Hundeführern in der vergangenen Woche die Zertifikate zur bestandenen Abschlussprüfung. Bei einer möglichen Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Nordrhein-Westfalen müssen wir schnell und flexibel agieren können. Die kontinuierliche Erweiterung der ASP-Suchhundeteams ist ein wichtiger Baustein der Vorsorgemaßnahmen. Unsere hochtrainierten ‚Spürnasen‘ helfen im Ernstfall, die verendeten Wildschweine schnell und präzise zu finden und so die Seuchenausbreitung einzudämmen.
, erklärte Gorißen.
Aktuell 21 Einheiten in NRW
Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen bildet die Suchhundeteams aus. Seit dem Start der zertifizierten Ausbildung im Jahr 2021 bestand das Kadaversuchhunde-Team von Wald und Holz NRW aus 14 zertifizierten Mensch-Hund-Gespannen in Nordrhein-Westfalen. Nach der bestandenen Prüfungsrunde in diesem April gibt es nun 21 Gespanne – ein Wachstum um 50 Prozent. Wald und Holz NRW bildet derzeit sowohl unter seinen Mitarbeitern, als auch mit externen Freiwilligen weitere Suchhundeteams aus. Im Mai startet ein weiterer, neuer Ausbildungsjahrgang mit sieben neuen Teams.
Ausbildung und Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern
Die Ausbildung der Suchhundeteams findet an verschiedenen Standorten in Nordrhein-Westfalen statt und dauert rund sechs Monate. Laut Hundetrainer Olaf Müller ist es auch in den nächsten Jahren das Ziel, bei der Seuchenbekämpfung gut aufgestellt zu sein und hierfür Suchhundeteams weiter fundiert auszubilden. Die bereits in den vergangenen Jahren zertifizierten Suchhundeteams müssen regelmäßig Erhaltungsprüfungen ablegen und damit ihre weitere Eignung als Kadaversuchhundeteam bei Wald und Holz NRW unter Beweis stellen. In diesem Zusammenhang überreichte Forstministerin Gorißen weitere acht Zertifikate an die Gespanne, welche die Erhaltungsprüfung gemeistert haben. Somit konnte Ministerin Gorißen insgesamt 15 Zertifikate überreichen. Der Austausch mit anderen Bundesländern wird weiter intensiviert, um auch andere Erfahrungen entsprechend zu berücksichtigen und stetig an der Ausbildungsqualität zu arbeiten. Ende 2023 absolvierte die NRW Suchhundeeinheit in Mecklenburg-Vorpommern einen erfolgreichen Probelauf. Hier wurde unter Realbedingungen auf einem großen Übungsgebiet die Gruppe getestet.
In Nordrhein-Westfalen sind bislang keine Verdachtsfälle der ASP aufgetreten.