ASP-Prävention: Zaunbau in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern abgeschlossen
Um sich vor einem Eintrag der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch ziehende Wildschweine zu schützen, haben sowohl Bayern als auch Mecklenburg-Vorpommern feste Wildschutzzäune errichtet. Um gleichzeitig die Gefahr der weiteren Ausbreitung des Virus zu verringern, soll die Wildschweinbejagung intensiviert werden.
500 km Wildzaun in Bayern stehen
Die festen Wildzäune zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) entlang der Bundesautobahnen im Gebiet der Grenze zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik sind fertiggestellt. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber informierte gestern über den Abschluss der Bauarbeiten und betonte: Trotz Corona-Pandemie laufen die Vorbereitungsmaßnahmen gegen die ASP weiter auf Hochtouren. Wir tun alles, um Bayern bestmöglich zu schützen. Die Wildzäune entlang der grenznahen Autobahnen stehen. Die Zäune sorgen für ein neues Sicherheitsniveau und einen bestmöglichen Schutz. Zusätzlich soll die Bejagung in den Schutzzonen entlang der Wildzäune verstärkt werden: Je geringer die Anzahl der Wildschweine, desto geringer ist die Gefahr, dass sich die Afrikanische Schweinepest weiter ausbreitet.
Auf einer Gesamtlänge von rund 500 Kilometern wurden die bestehenden Wildzäune durch die zuständigen Autobahnmeistereien auf Schäden überprüft, in Stand gesetzt und vorhandene Lücken durch das Errichten neuer Zäune geschlossen. Der Ausbau für weitere bayerische Autobahnen, insbesondere in Richtung Österreich, ist im nächsten Jahr geplant.
Darüber hinaus wurde für Bayern bislang insgesamt rund 500 Kilometer Zaunmaterial (Elektro-, Wildschutz- und Duftzäune) beschafft, das im Seuchenfall schnell und unbürokratisch vor Ort eingesetzt werden könne. Zusätzlich wurden nochmal 3 Millionen Euro für weiteres Zaunmaterial zur Verfügung gestellt. Damit kann das bestehende Zaunmaterial noch einmal ungefähr verdoppelt werden.
Mecklenburg-Vorpommern: 63 km Zaun entlang polnischer Grenze
Auch in Mecklenburg-Vorpommern hat Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus gestern bei Pomellen den letzten Pfahl für den Wildschutzzaun gegen den Eintrag der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gesetzt. Der Zaun zieht sich entlang der Grenze zu Polen auf rund 63 Kilometern Länge. Das temporäre Bauwerk sei ein wesentliches Element der Schutzstrategie gegen die ASP, da seit dem Ausbruch in Brandenburg und Sachsen ein reales Risiko bestehe, dass ziehende Wildschweine auch nach M-V einwandern. Was das bedeutet, könne bei Deutschlands Nachbarn beobachtet werden. Backhaus betonte, dass die Gefahr damit nicht vollständig gebannt sei. Er appellierte erneut an die schweinehaltenden Betriebe, die Biosicherheitsmaßnahmen weiterhin auf höchstem Niveau zu halten, um eine Einschleppung des für Haus- und Wildschweine tödlichen Erregers zu vermeiden.
Abschussprämie für Wildschweine in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern erhöht
Um einen weiteren Anreiz für eine verstärkte Bejagung zu bieten, haben beide Bundesländer eine Erhöhung der Abschussprämie für Wildschweine beschlossen. In Bayern soll die Aufwandsentschädigung in Höhe von 70 Euro pro Wildschwein ab 1. Dezember 2020 für das aktuelle Jagdjahr gezahlt werden. In den grenznahen Landkreisen zu Thüringen, Sachsen und Tschechien bleibt die bereits Anfang dieses Jahres erhöhte Aufwandsentschädigung von 100 Euro pro Wildschwein für das Jagdjahr 2020/2021 bestehen. Im nächsten Jahreshaushalt sind für die Prävention und Bekämpfung von Tierseuchen insgesamt rund 13 Millionen Euro vorgesehen.
Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus kündigte an, die Aufwandsentschädigung für erlegte Wildschweine, die sogenannte Pürzelprämie
, ab dem 1.Dezember 2020 von 25 auf 50 Euro pro erlegtem Stück Schwarzwild zu erhöhen. Auch wenn mit dem Wildschutzzaun die Grenze zu Polen gegen Schwarzwild weitestgehend abgeriegelt sei, dürfe man in Mecklenburg-Vorpommern mit den Bemühungen zur Schwarzwildreduktion nicht nachlassen.
Mit der Verdoppelung der Aufwandsentschädigung für die Erlegung von Wildschweinen möchte das Landwirtschaftsministerium gegenüber den Jägerinnen und Jägern ein Zeichen der Anerkennung und des Dankes senden, denn die Jagd sei ein wesentlicher Faktor im Kampf gegen die ASP. Die zurückliegende Rekordstrecke von rund 96.000 Stück Schwarzwild im Jagdjahr 2019/20 habe gezeigt, dass die grüne Zunft dies auch erkannt und angenommen habe.