ASP-Update 31.03.21: Schwarzwildprämie in Brandenburg mehr als verdoppelt – Insgesamt jetzt 900 ASP-Fälle bei Wildschweinen
Nach Angaben des Tierseucheninformationssystems TSIS wurde bei weiteren Wildschweinen in Brandenburg und Sachsen die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt, wodurch die Gesamtzahl jetzt bei 900 ASP-Fällen liegt. Unterdessen hat Brandenburgs Verbraucherschutzministerium per Erlass die Aufwandsentschädigung für Jäger deutlich erhöht, damit die Entnahme der Wildschweine aus der Weißen Zone forciert wird.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat sowohl in Brandenburg als auch Sachsen weitere ASP-Funde bestätigt. Die Zahl der verendeten Wildschweine, die positiv auf das ASP-Virus getestet worden sind, ist nun auf 900 Fälle angestiegen.
Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wir vor frei von der Afrikanischen Schweinepest.
Jäger erhalten ab April Aufwandentschädigung von 100 € pro Wildschwein
Das brandenburgische Verbraucherschutzministerium hat per Erlass die Aufwandsentschädigung für Jagdberechtigte vereinfacht und deutlich erhöht: Gab es bislang für die Entnahme und Ablieferung eines Wildschweins im Kerngebiet und in der Weißen Zone 30 Euro für Tiere mit einem Lebendgewicht unter 30 kg und 50 Euro für über 30 kg Lebendgewicht, gibt es ab dem 1. April 2021 unabhängig vom Gewicht pro Wildschwein eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 100 Euro.
Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, Leiterin des ASP-Krisenstabs, sagte: Unsere Priorität ist jetzt die Entnahme der Wildschweine aus der Weißen Zone, damit sich die Seuche nicht mehr ausbreiten kann. Wir haben darum noch einmal die Aufwandsentschädigungen für die Wildschweinentnahme mehr als verdoppelt.
Jagdbeschränkungen in bestimmten Restriktionsgebieten gelockert
Angesichts der Fortschritte bei den Bekämpfungsmaßnahmen gegen die ASP in den Landkreisen Oder-Spree, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald ist die Einzeljagd auf Reh-, Rot- und Damwild in den dortigen fest eingezäunten Gebieten (sogenannte Kerngebiete und Weiße Zonen) ab dem 10. April 2021 wieder möglich. Voraussetzung für diese Lockerung ist der komplett geschlossene doppelte Zaun-Ring um die Seuchenherde um Friedland und Neuzelle. Diese Bedingung ist dort erfüllt, entsprechend kann die Jagd teilweise freigegeben werden.
ASP-Stand 30.03.21: 891 ASP-Fälle bei Wildschweinen – reges Seuchengeschehen in Westpolen
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat sowohl in Brandenburg als auch Sachsen weitere ASP-Funde bestätigt. Währenddessen steigen auch in Polen, insbesondere nahe der deutsch-polnischen Grenze, die ASP-Funde weiter an, wodurch das Risiko der weiteren Einschleppung des Virus nach Deutschland vorerst hoch bleibt.
Fast 900 ASP-Fälle
Nach Angaben des Tierseucheninformationssystems TSIS wurden in den vergangenen Tagen bei mehreren weiteren Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt. Somit sind es mittlerweile insgesamt 891 ASP-Fälle. Die ASP-Funde liegen in den bisherigen Restriktionszonen in Brandenburg und Sachsen. Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wir vor frei von der Afrikanischen Schweinepest.
Weiterhin reges Seuchengeschehen nahe deutsch-polnischer Grenze
Der Westen Polens wird immer mehr zum Hot Spot
der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Die Oberste Veterinärbehörde verzeichnete in der vergangenen Woche insgesamt 102 neue Funde verendeter Wildschweine, die nachweislich mit der Seuche infiziert waren; das war rund ein Drittel mehr als in der Woche zuvor. Laut den Behörden ist die Gesamtzahl der ASP-Wildfunde damit seit Jahresbeginn auf fast 820 Fälle gestiegen, berichtet Agra Europe (AgE).
Dabei bleibt aus deutscher Sicht anzumerken, dass drei Viertel dieser Tiere in der Wojewodschaft Lebus und damit in relativer bis unmittelbarer Nähe zur deutsch-polnischen Grenze gemeldet wurden. Von einem Abflauen der Seuche kann in dieser Region keine Rede sein. Demnach dürfte das Risiko der weiteren Einschleppung des Virus nach Deutschland trotz der entlang der Grenze errichteten Wildzäune vorerst hoch bleiben.