ASP-Update 18.06.21: Brandenburg fordert Unterstützung vom Bund für Schweinehalter
Brandenburg fordert Unterstützung für diejenigen Schweinehalter, die durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind. Mit einer Bundesratsinitiative soll ein vom Bund finanziertes Förderprogramm angeschoben werden, berichtet AgE.
Nach wie vor flaut das Seuchengeschehen in den betroffenen Bundesländern Brandenburg und Sachsen nicht ab und es kommen jede Woche neue Fälle von ASP bei Wildschweinen hinzu. Derzeit gibt es nach Angaben des Tierseuchen-Informationssystems (TSIS) 1.338 bestätigte Fälle.
Brandenburg bringt Bundesratsinitiative auf den Weg
Einen Entschließungsantrag zur Unterstützung von schweinehaltenden Betrieben bringt Brandenburg in den Bundesrat ein. Das berichtet Agra Europe (AgE). Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation, in die viele Betriebe durch den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geraten seien, soll die Bundesregierung aufgefordert werden, ein Förderprogramm ohne Beteiligung der Länder
zu erarbeiten. Sollten sich im Vorfeld hinreichend Unterstützer finden, will die Landesregierung bereits für die nächste Sitzung der Länderkammer am 25. Juni eine sofortige Sachentscheidung zu ihrer Vorlage beantragen.
Temporäre Ausstiege und Teilausstiege aus der Erzeugung sollen gefördert werden
Laut AgE soll das Ziel eines vom Bund finanzierten Förderprogramms sein, Betriebe bei einem seuchenbedingten temporären Ausstieg oder Teilausstieg aus der Erzeugung zu unterstützen. Zugleich müsse eine dauerhafte Aufgabe der Produktion ausgeschlossen werden.
Verstärkte Maßnahmen an deutsch-polnischer Grenze gefordert
Für ein endgültiges Zurückdrängen der Tierseuche sind dem brandenburgischen Antrag zufolge weitergehende Maßnahmen insbesondere an der deutsch-polnischen Grenze erforderlich. Geboten sei daher ein verstärktes Agieren der Bundesregierung gegenüber der polnischen Regierung, um gemeinsam wirksame Schritte im Grenzgebiet zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest zu unternehmen.
Empfehlungen für Auslauf- und Freilandhaltung
Schließlich wird in dem Antragsentwurf die Bedeutung der Auslauf- und Freilandhaltung als eine gesellschaftlich besonders anerkannte Form der Tierhaltung
betont. Die Bundesregierung soll aufgefordert werden, einen bundesweiten Austausch unter Federführung des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu initiieren. Dabei müsse es darum gehen, die Risiken von Einträgen in Hausschweinbestände zu klären und Forschungsbedarf zu identifizieren sowie gemeinsame Empfehlungen zur ausreichenden Biosicherheit der Auslauf- und Freilandhaltung zu entwickeln.
1.338 ASP-Fälle bei Wildschweinen
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat in dieser Woche sowohl in Brandenburg im Landkreis Oder-Spree als auch in Sachsen im Landkreis Görlitz und im Stadtgebiet von Frankfurt (Oder) weitere ASP-Funde bestätigt. Die Zahl der verendeten Wildschweine, die positiv auf das ASP-Virus getestet worden sind, ist damit nach Angaben des Tierseuchen-Informationssystems (TSIS) auf 1.338 Fälle angestiegen (Stand: 18.06.21, 14 Uhr).
Die Hausschweinbestände in Deutschland sind nach wir vor frei von der Afrikanischen Schweinepest.