ASP-Update 22.01.21: Neuer ASP-Fall in Sachsen außerhalb des bisherigen gefährdeten Gebietes
In Sachsen wurde heute der Verdacht von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei einem Fund außerhalb des gefährdeten Gebiets nachgewiesen. Schutzzonen und Schutzmaßnahmen sollen angepasst werden. Die Gesamtzahl der ASP-Fälle bei Schwarzwild in Brandenburg und Sachsen liegt bei 555.
In Sachsen wurde heute ein neuer Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) außerhalb des gefährdeten Gebiets nachgewiesen. Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) heute Nachmittag mitteilte, liegt der Fundort im Landkreis Görlitz (Rothenburg) und damit außerhalb des bisher definierten gefährdeten Gebietes, aber innerhalb der bestehenden Pufferzone um das aktuelle Seuchengeschehen. Nun müssen bestehende Schutzzonen und Schutzmaßnahmen in Sachsen angepasst werden, um eine Weiterverbreitung der Seuche zu verhindern.
Klöckner-Appell: Hausschweinebestände schützen
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner appellierte vor diesem Hintergrund an die von ASP betroffenen Bundesländer Sachsen und Brandenburg, die Hausschweinbestände zu schützen. Klöckner betonte, dass gerade Hausschweine in Freilandhaltung oder Auslaufhaltung bestmöglich nach außen abgeschottet werden müssten, sodass eine Übertragung von ASP über Kontakt zu Wildschweinen, durch den Eintrag durch Vögel oder durch von anderen Tieren eingeschleppte, kontaminierte Kadaverteile oder Lebensmittel ausgeschlossen werden könne. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) empfiehlt eine Aufstallung für Schweine in Auslauf- und Freilandhaltung, die in Restriktionsgebieten liegen.
Klöckner informierte zudem, dass die Dringlichkeitsverordnung, nach der Wildschweine in den ASP-Gebieten als Ausnahme bis auf einen Bestand 0
geschossen werden dürfen, entfristet werde. Die Länder könnten dann den vollständigen Abschuss in den ASP-Gebieten weiterhin zulassen. Ziel sei ein wildschweinfreies Gebiet, um so das Risiko einer möglichen Weiterverbreitung des ASP-Virus in bisher ASP-freie Gebiete zu minimieren.
Jetzt 555 bestätigte ASP-Fälle bei Wildschweinen
Wie die aktuellen Zahlen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) Brandenburg zeigen, hat sich auch die Zahl der ASP-Fälle in Brandenburg weiter erhöht. Insgesamt sind 10 weitere Funde in den bestehenden Restriktionszonen durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt worden.
Damit gibt es jetzt 555 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild in Brandenburg (537) und Sachsen (18).
Die Hausschweinebestände in Deutschland sind nach wie vor frei von der Afrikanischen Schweinepest.
ASP-Stand 20.01.21: Zwei Fallwildfunde außerhalb der Kernzone in Brandenburg – Kerngebiet wird erweitert
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat in Brandenburg bei 30 weiteren Wildschweinen den amtlichen ASP-Verdacht bestätigt. Zwei Fallwildfunde liegen rund zwei Kilometer außerhalb des Kerngebietes im Landkreis Märkisch-Oderland. In der unmittelbaren Umgebung wird intensiv und systematisch nach Fallwild gesucht.
Kerngebiet wird erweitert
Die Leiterin des ASP-Krisenstabs Anna Heyer-Stuffer: Seit Monaten haben wir ein stabiles Seuchengeschehen in den drei Kerngebieten. Die beiden jetzt gefundenen Kadaver liegen zwar innerhalb der Weißen Zone und somit im Gefährdeten Gebiet, aber außerhalb des bestehenden umzäunten Kerngebietes in Märkisch-Oderland. Der äußere Ring der Weißen Zone ist mit einem festen Zaun bereits umschlossen. Das Kerngebiet wird nun erweitert und sofort mit einem mobilen Elektrozaun vorläufig umzäunt. Im nächsten Schritt muss das erweiterte Kerngebiet so schnell wie möglich mit einem festen Zaun abgeschlossen werden. In Abstimmung mit dem Land sucht der Landkreis umgehend die unmittelbare Umgebung um den neuen Fundort systematisch nach Fallwild ab - Kadaversuchhunde, ein Hubschrauber und Drohnen unterstützen dabei.
Insgesamt 544 ASP-Fälle
Durch die neuen Funde gibt es aktuell 544 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild in Brandenburg (527) und Sachsen (17).
ASP-Stand 19.01.21: Zaunbau in Brandenburg geht voran - Entnahme in erster weißer Zone
hat begonnen
Zaunbau in Brandenburg geht voran - Entnahme in erster "weißer Zone" hat begonnen (Bilder: ©Canva/ Twitter @MSGIV_BB)
Bei einer digitalen Konferenz haben sich heute die Leiterin des Krisenstabs zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg, Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer und Agrarstaatssekretärin Silvia Bender mit den Mitgliedern von Schweinehalter-Organisationen aus Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen zur Situation in den von der ASP betroffenen Gebieten sowie den Fachebenen ausgetauscht. Da gab das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg heute Nachmittag bekannt.
Insgesamt zeigt sich das Seuchengeschehen stabil. In den letzten Wochen kamen neue Fälle nur in den bestehenden Restriktionsgebieten hinzu. Aktuell gibt es 514 bestätigten ASP-Fälle bei Schwarzwild in Brandenburg und Sachsen.
Die Leiterin des ASP-Krisenstabs in Brandenburg, Anna Heyer-Stuffer, äußerte sich heute in dem länderübergreifenden Dialog verständnisvoll. Ihr sei klar, dass die Sorgen der schweinehaltenden Betriebe groß seien und die Branche derzeit unter starkem Druck stehe. Gleichzeitig warnte sie vor falschen Erwartungen: Auch wenn unsere Maßnahmen zügig vorangehen und erste Erfolge zeigen, sage ich klar: wir stehen erst am Anfang der Seuchenbekämpfung, bei der wir nur erfolgreich sein können, wenn alle an einem Strang ziehen.
Agrarstaatssekretärin Silvia Bender ergänzte, dass man seit Beginn der Seuche im engen Kontakt mit den schweinehaltenden Betrieben im Land stehe, um unter anderem Lösungen für den zwischenzeitlichen Schlachtstau zu finden und bei finanziellen Einbußen zu helfen. Aktuell sei eine Beihilfe für zusätzliche Veterinärleistungen oder längere Transportkosten in Arbeit. Zudem fordern wir gemeinsam mit allen Ländern zusätzliche Förderprogramme vom Bund, damit die schwierige Zeit genutzt werden kann, um tierwohlgerechtere Ställe zu bauen
, so Bender.
Zaunbau geht voran
Als Maßnahme gegen eine weitere Ausbreitung der ASP wird aktuell ein fester Zaun entlang der brandenburgisch-polnischen Grenze errichtet. Von insgesamt rund 250 Kilometern sind etwa 150 Kilometer fertiggestellt. Im Süden von Brandenburg ist der Infektionsdruck aus Polen am stärksten. Hier gibt es seit Mitte Dezember einen geschlossenen Zaun zwischen Frankfurt (Oder) der sächsischen Grenze. Weiterhin hat in der ersten weißen Zone
um Neuzelle die Entnahme der Wildschweine begonnen. Um das zweite Kerngebiet im Landkreis Märkisch-Oderland ist der äußere Ring der Weißen Zone geschlossen, im dritten und größten Kerngebiet im Landkreis Oder-Spree werden beide Ringe derzeit gebaut. Von landesweit geplanten rund 600 festen Zaunkilometern seien etwa 340 Kilometer fertiggestellt.
Insgesamt 514 ASP-Fälle
Anna Heyer-Stuffer bezeichnete das aktuelle Seuchengeschehen als stabil. Alle neuen Ausbrüche der vergangenen Wochen fanden innerhalb der drei Kerngebiete statt. Das gemeinsame Ziel bleibt, die Infektionsketten durch die getroffenen Maßnahmen zu unterbrechen.
Aktuell gibt es 514 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild in Brandenburg (497) und Sachsen (17).
ASP-stand 18.01.21: Jetzt 513 bestätige ASP-Fälle
In Brandenburg wurden erneut weitere Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen bestätigt. Die Fundorte befinden sich im bestehenden Restriktionsgebiet im Landkreis Oder-Spree.
Nach Angaben des TierSeuchenInformationsSystems (TSIS) wurden am 15.01.21 sieben weitere ASP-Fälle im bestehenden Restriktionsgebiet des Landkreises Oder-Spree in Brandenburg festgestellt. Damit gibt es jetzt 513 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild in Brandenburg (496) und Sachsen (17).
Die Hausschweinebestände in Deutschland sind nach wie vor frei von der Afrikanischen Schweinepest.