ASP-Update 23.09.2021: Mecklenburg-Vorpommern will sich mit zweitem ASP-Schutzzaun rüsten
Die Zahl der amtlich bestätigten Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland ist im Verlauf der letzten Woche weiter angestiegen. Mecklenburg-Vorpommern gab diese Woche bekannt, sich mit dem Bau eines weiteren Schutzzauns an der deutsch-polnischen Grenze zu rüsten. Mit dem Zaun soll ein Schutzkorridor entstehen, da der Infektionsdruck aus Polen weiterhin hoch bleibe.
ASP-Lage in Deutschland: 2.199 ASP-Fälle
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat in den vergangenen Tagen bis zum 22.09.2021 mehrere weitere ASP-Fälle bei Wildschweinen festgestellt. Betroffen sind vor allem der Landkreis Spree-Neiße und die Stadt Frankfurt (Oder) in Brandenburg sowie der Landkreis Görlitz in Sachsen.
Durch einen weiteren ASP-Fund im Landkreis Uckermark vergangene Woche wurde die dort bereits bestehende Sperrzone I (Pufferzone) erweitert und reicht nun bis nach Mecklenburg-Vorpommern hinein.
Nach aktuellen Angaben des Tierseuchen-Informationssystems (TSIS) gibt es mittlerweile insgesamt 2.199 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild in Brandenburg und Sachsen.
Bei den ASP-Fällen in Hausschweinebeständen ist es bislang bei den bisherigen drei betroffenen Betrieben geblieben.
Mecklenburg-Vorpommern stellt 5,8 Mio. Euro für Zaunbau bereit
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat in dieser Woche in einer Kabinettssitzung 5,8 Millionen Euro Haushaltsmittel für den Erwerb, Bau und die Unterhaltung eines zweiten ASP-Schutzzaunes freigegeben. Der zweite ASP-Schutzzaun soll parallel zum ersten Zaun auf rund 100 Kilometern Länge entlang der deutsch-polnischen Grenze durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesforstanstalt aufgestellt und unterhalten werden. Dadurch soll ein Schutzkorridor entstehen, in dem wir die Wildschweindichte maximal verringern wollen, um Mecklenburg-Vorpommern weiter ASP-frei zu halten und ein Ausbreiten der Seuche in westlicher Richtung wirksam zu unterbinden
, erklärte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin. Der Abstand zwischen den zwei Zäunen soll mindestens 500 Meter betragen.
Infektionsdruck aus Polen weiterhin hoch
Die Notwendigkeit eines solchen Schutzkorridors sei das Ergebnis gemeinsamer fachlicher Erörterungen zwischen dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dem Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit sowie den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen, sagte Backhaus weiter. Wir müssen davon ausgehen, dass der Infektionsdruck aus Polen weiter hoch bleiben wird. Auch das aktuelle Seuchengeschehen in Brandenburg mahnt uns jeden Tag, dass wir uns nicht in Sicherheit wiegen dürfen
, betonte der Minister.
Backhaus empfiehlt Teilnahme an ASP-Früherkennungsprogramm
Da Brandenburgs Restriktionsgebiete mittlerweile bis nach Mecklenburg-Vorpommern hineinreichen, hat Landwirtschaftsminister Backhaus die Schweinehalter noch einmal für präventive Maßnahmen sensibilisiert. Backhaus betonte u.a., dass das Verbringen von Schweinen aus den eingerichteten Sperrzonen grundsätzlich verboten ist und nur unter bestimmten Voraussetzungen vom zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt genehmigt werden kann. Daher rät er den Schweinehaltern, die auf regelmäßige Verbringungen von Schweinen in andere Betriebe oder zur Schlachtung angewiesen sind, sich dem ASP-Früherkennungsprogramm anzuschließen. Es hilft Biosicherheit in den Betrieben zu verbessern und hochzuhalten, fortlaufende Früherkennungsuntersuchungen auf ASP durchzuführen und die Sensibilität der Tierhalter zur Vorbeugung von ASP zu erhöhen
, so Minister Backhaus.
Bereit 95 Betriebe nehmen an dem Programm teil. Das Land und die Tierseuchenkasse tragen je zur Hälfte die Kosten der Untersuchung.