11.01.2021rss_feed

ASP: Vandalismus erschwert Bekämpfung

Wildschutzzäune sollen die Ausbreitung der ASP verhindern. Immer wieder wurden mutwillige Beschädigungen daran festgestellt oder Stromgeräte geklaut. (Bild: Pixabay)

Wildschutzzäune sollen die Ausbreitung der ASP verhindern. Immer wieder wurden mutwillige Beschädigungen daran festgestellt oder Stromgeräte geklaut. (Bild: Pixabay)

Immer wieder berichten Behörden von mutwilliger Beschädigung von Wildschutzzäunen, die bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg und Sachsen eine weitere Ausbreitung der Tierseuche im Schwarzwildbestand verhindern sollen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kritisierte dies letzte Woche scharf und warnte vor einer Gefährdung des Erfolgs der Seuchenbekämpfung.

ISN: Die mutwillige Beschädigung von Wildschutzzäunen, die eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der ASP spielen, ist ein Unding! Es kann nicht sein, dass Einzelpersonen den Erfolg der bisher getroffenen Bekämpfungsmaßnahen gefährden und fahrlässig die weitere Verbreitung der ASP in Deutschland riskieren.

 


Seit dem ersten Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen in Deutschland haben die bisher betroffenen Bundesländer Brandenburg und Sachsen ein Bündel an Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der Tierseuche getroffen. Dabei spielt neben der intensiven Suche nach Fallwild vor allem die Einzäunung der betroffenen Gebiete und das Errichten eines festen Zauns entlang der deutsch-polnischen Grenze eine bedeutende Rolle. So sollen zum Beispiel durch den gezielten Einsatz von Fallen und verstärkter Wildschweinbejagung in den eingezäunten Arealen Infektionsketten unterbrochen werden.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) erklärte letzte Woche, dass entlang der deutsch-polnischen Grenze bisher in Mecklenburg-Vorpommern 63 Kilometer Wildschutzzaun, in Brandenburg 127 km Kilometer und in Sachsen 56 Kilometer aufgestellt wurden. Zudem werden vorläufige mobile Elektrozäune sukzessive durch feste Zäune ersetzt.

 

Sachbeschädigung bremst Bekämpfungserfolge aus

Der Fortschritt in dieser wichtigen Bekämpfungsmaßnahme wird allerdings immer wieder durch Vandalismus erschwert. Immer wieder berichteten die Behörden darüber, dass Zaunanlagen mutwillig zerstört würden. Zudem würden Gittertore oder Gatter, die etwa auf Feldwegen stehen, nach dem Durchfahren nicht wieder geschlossen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kritisierte die mutwillige Sachbeschädigung von Wildschutzzäunen scharf: Vandalismus an den Zäunen gefährdet in hohem Maße den Erfolg der Seuchenbekämpfung. Das ist erschreckend und kann weitreichende Konsequenzen haben. Weder ist das Zerstören dieser Schutzmaßnahmen eine Mutprobe noch ein Kavaliersdelikt. Um eine Ausbreitung zu verhindern, müssen sich alle zwingend an die geltenden Vorschriften halten.


Sachsen: Große Zaunabschnitte beschädigt

Auch Sachsens Sozialministerin Petra Köpping erklärte am Freitag letzter Woche, dass sich der Vandalismus am erst jüngst errichteten Wildschweinabwehrzaun als zunehmendes Problem erweise. Neben kleineren Schäden, die schnell behoben werden konnten, sei es bereits wiederholt zur Zerstörung mehrerer hundert Meter langer Zaunabschnitte gekommen.

Köpping appellierte an die Bevölkerung, den Zaun zu akzeptieren und zu achten, da er ein Eindringen der Tierseuche weiter hinein nach Sachsen und damit ein Übergreifen auf die gesunden Wildschweinpopulationen verhindern soll. Eine mutwillige Zerstörung kann großen wirtschaftlichen Schaden anrichten, insbesondere, wenn dadurch das Virus auch auf Hausschweinbestände übertritt, mahnte Köpping.

Insgesamt sei in Sachsen um das bisherige gefährdete Gebiet 90 Kilometer fester Zaun installiert worden, davon 56 Kilometer an der deutsch-polnischen Grenze zwischen der Landesgrenze zu Brandenburg im Norden und der Autobahn A4 bei Görlitz im Süden.

 

Die ISN meint:

Die mutwillige Beschädigung von Wildschutzzäunen, die eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der ASP spielen, ist ein Unding! Es kann nicht sein, dass Einzelpersonen den Erfolg der bisher getroffenen Bekämpfungsmaßnahem gefährden und fahrlässig die weitere Verbreitung der ASP in Deutschland riskieren. Wir schließen uns dem Appell der Ministerinnen ganz klar an und fordern die Bevölkerung dazu auf, bei der Bekämpfung der ASP mit den Behörden und Helfern vor Ort an einem Strang zu ziehen und die Maßnahmen nicht zu torpedieren. Nur so kann die Eindämmung der Tierseuche gelingen.

Schweinehalter sind dazu aufgefordert, sich strikt an die Biosicherheitsmaßnahmen zu halten und diese mit allerhöchster Konsequenz und ohne Kompromisse umzusetzen, um ein Übertreten der ASP auf die Hausschweinebestände zu verhindern.


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