Belgien auf EU-Ebene offiziell wieder ASP-frei
Belgien gilt auf EU-Ebene wieder als ASP-frei. Der Antrag zur Wiedererlangung des Status der ASP-Freiheit auf internationaler Ebene wurde von Belgien bei der OIE bereits eingereicht.
Belgien gilt auf europäischer Ebene seit dem 20.November 2020 wieder als ASP-freies Land. Auf internationaler Ebene steht der offizielle Status noch aus. Belgiens Landwirtschaftsminister David Clarinval ist zuversichtlich, dass die Entscheidung der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) bald folgen wird.
ISN: Auf internationaler Ebene muss dieser Schritt nun möglichst schnell erfolgen, damit der europäische Schweinemarkt, der aktuell unter vielen negativen Einflüssen leidet und gleichzeitig einem starken Verdrängungswettbewerb ausgesetzt ist, entlastet werden kann.
Wie die belgische Agentur für Lebensmittelsicherheit (FAVV) berichtet, genehmigte die Europäische Kommission am 20. November die Aufhebung aller Beschränkungsgebiete der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Belgien. Das bedeutet, dass Belgien auf europäischer Ebene wieder einen ASP-freien Status hat und somit nicht mehr auf der Karte und der Liste der von der ASP betroffenen Länder in Europa steht. Die FAVV geht davon aus, dass der innereuropäische Handel mit Schweinefleisch dadurch zukünftig wieder leichter für Belgien wird.
International anerkannter ASP-freier Status fehlt noch
Auf die Entscheidung der OIE warten die Belgier noch. Die Unterlagen zur Wiedererlangung des Status der ASP-Freiheit wurden von Belgien bei der OIE bereits eingereicht.
Generell sei die Erteilung des Status der ASP-Freiheit durch die EU ein klares Signal an Drittländer, die gegen belgisches Schweinefleisch ein Einfuhrverbot verhängt haben. Denn die Wiedereinführung des ASP-freien Status ist ein wesentlicher Schritt bei der Aufnahme von Verhandlungen mit Drittländern über die Aufhebung der derzeitigen Embargos für belgisches Schweinefleisch.
Ein Jahr ASP-frei
Am 27. Oktober, ein Jahr nach der letzten Entdeckung von Spuren der Viruszirkulation bei Wildschweinen, reichte Belgien bei der Europäischen Kommission einen Antrag ein, alle Sperrgebiete der ASP aufzuheben. Gleichzeitig wurde bei der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) ein Antrag auf Wiedererlangung des krankheitsfreien Status aller Hausschweine und Wildschweine gestellt.
Dank der Entwicklung des europäischen Status können Schweinehalter in den Sperrgebieten, die 2018 ihre Schweine vorsorglich schlachten mussten, wieder Schweine einstallen.
Überwachungsmaßnahmen und Kontrollen laufen weiterhin
Die FAVV appelliert dennoch, dass es nach wie vor wichtig sei, wachsam zu bleiben. Die ASP grassiere immer noch in Osteuropa und das Virus breite sich nahe des deutschen Grenzgebietes zu Polen aus. Daher verfolge das Land, wie alle europäischen Länder, die Situation genau weiter, um eine zweite Einschleppung des Virus zu verhindern. Obwohl das Virus inzwischen bekämpft ist, unterhält die Region Wallonien im Süden der Provinz Luxemburg nach wie vor strenge Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen.
Belgischer Landwirtschaftsminister sieht Ende der Maßnahmen in Sicht
David Clarinval, Belgiens Bundeslandwirtschaftsminister, äußerte sich zu den neuen Gegebenheiten wie folgt: Die Zustimmung der Europäischen Kommission zur Wiedererlangung des krankheitsfreien Status ist eine ausgezeichnete Nachricht für unsere Landwirte und den gesamten Schweinesektor. Sie haben schwierige Maßnahmen ergriffen, um diese Epidemie einzudämmen. Ich bin zuversichtlich, dass die Entscheidung des OIE bald folgen wird. Ich begrüße die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der Bundesregierung, der Region Wallonien und der FAVV. Die Wirksamkeit und Schnelligkeit der getroffenen Maßnahmen haben es ermöglicht, die Ausbreitung dieser Krankheit zu stoppen. Das Ende ist in Sicht, und es ermöglicht uns, den Maßnahmen, die wir ergreifen müssen, um die Embargos mehrerer Drittländer so schnell wie möglich aufzuheben, eine Richtung vorzugeben.
Die ISN meint:
Es ist ein positiver Schritt, dass die EU die ASP-Beschränkungen für Belgien nun aufgehoben hat. Auf internationaler Ebene muss dieser Schritt nun ebenfalls schnell erfolgen, damit der europäische Schweinemarkt, der aktuell unter vielen negativen Einflüssen leidet und gleichzeitig einem starken Verdrängungswettbewerb ausgesetzt ist, durch Exportmöglichkeiten von belgischem Schweinefleisch in Drittländer entlastet werden kann. Die Freigabe von Schweinefleischexporten auf die Philippinen hatte Belgien vor kurzem bereits erreicht.
In Deutschland gilt es unterdessen für das Bundeslandwirtschaftsministerium, die Verhandlungen mit Drittländern zur Regionalisierung beim Export von deutschem Schweinefleisch möglichst schnell zum Erfolg zu bringen und damit auch auf dem deutschen Markt für eine Entlastung zu sorgen.