Betriebszweigauswertung: Schweinezyklus hat Bio-Schweinehalter erreicht
Das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2013/2014 war für Öko-Schweinehalter von steigenden Futterkosten und fallenden Schweinepreisen gekennzeichnet.
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die Daten ausgewertet. Wie sich schon in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2013 abzeichnete, stand einem plötzlich stagnierenden Markt ein Überangebot an Schlachtschweinen und Ferkeln gegenüber. Die Folge waren fallende Erlöse und ein schleppender Abverkauf von übergewichtigen Ferkeln und Mastschweinen.
Häufig mussten Ferkel und Mastschweine über einige Wochen geschoben werden. Teilweise fielen die Schlachtschweineerlöse unter die 3,00 €-Marke. Besonders waren hiervon Mastschweinepartien betroffen, die nicht vertraglich gebunden waren. Auszahlungspreise von 2,75 € auf dem freien Markt waren in diesen Fällen keine Seltenheit.
Schweinemast
Im Wirtschaftsjahr 2013/2014 wurden in der Schweinemast Nettoerlöse von 3,12 € je kg Schlachtgewicht erzielt. Sinkende Ferkelpreise konnten den gefallenen Mastschweinepreis nicht ausgleichen. Der Futtereinstandspreis stieg von 48,89 €/dt im Vorjahr auf 49,86 €/dt Mischfutter. Mit einer direktkostenfreien Leistung von 33,17 € je Mastschwein bei einem Schlachtgewicht von 96,6 kg und einer durchschnittlichen Futterverwertung von 1:3,3 wurde somit das schlechteste Ergebnis der letzten 5 Jahre in der Wirtschaftlichkeit der Schweinemast erzielt.
Sauenhaltung
In der Ferkelerzeugung hat sich die direktkostenfreie Leistung mit 677,69 € je Sau bei 20 verkauften Ferkeln gegenüber dem Vorjahr um rund 243,- € verschlechtert und liegt weit unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Die Sauenfutterpreise stiegen von 52,50 € auf 52,75 € je dt Mischfutter und erzielten somit einen Höchststand. Die Ferkelpreise fielen um 9,- € auf 117,- € je 30 kg-Ferkel und trugen somit im Wesentlichen zum Einbruch der Wirtschaftlichkeit in der Ferkelerzeugung bei.
Fazit
In den letzten 2 Wirtschaftsjahren hat der Schweinezyklus auch die Bio-Schweinehalter erreicht. Um auf Dauer bei hohen Kosten rentabel zu wirtschaften sind neben guten Leistungen vertragliche Bindungen unbedingt notwendig.
Investitionen in der Öko-Schweinehaltung sollten genau überlegt sein und trotz der zurzeit günstigen Fördermöglichkeiten nur bei erwarteten Spitzenleistungen getätigt werden.