BMEL befürwortet Insekten als Futtermittel
Bisher gibt es in Deutschland nur sieben Mischfutterbetriebe, die Insektenproteine verarbeiten ©Canva
Die Bundesregierung befürwortet den Einsatz von verarbeitetem tierischem Protein aus Nutzinsekten in der Fütterung von Schweinen und Geflügel sowie in Aquakulturen. Bislang ist die Verarbeitung von Insekten in Deutschland noch nicht weit verbreitet, berichtet Agra Europe.
Nur 7 Mischfutterbetriebe verarbeiten bisher Insekten
Laut einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sind derzeit bundesweit sieben Mischfutterbetriebe zugelassen, deren Erzeugnisse Insektenprotein enthalten. In welchem Umfang diese Proteine zum Einsatz kommen, weiß die Regierung jedoch nicht zu sagen. Geeignet als Futtermittel sind den Angaben zufolge die Soldatenfliege, die Stubenfliege, der Mehlkäfer, der Getreideschimmelkäfer, das Heimchen, die Kurzflügelgrille, die Steppengrille und der Seidenspinner.
Özdemir sieht Chancen für die Ökolandwirtschaft
Um im Futtermittelbereich insbesondere bei ökologischer Proteinquellen neue Möglichkeiten zu schaffen, befürwortet die Bundesregierung ausdrücklich eine Unterscheidung von ökologischen und konventionell erzeugten Insekten. Der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann, warf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir diesbezüglich vor, oberste Priorität habe für ihn eine Unterscheidung zwischen biologisch und konventionell hergestellten Insekten. Leider könne die Bundesregierung jedoch keine verwertbaren Aussagen zu den Chancen und Möglichkeiten für Tierhalter treffen, Insekten als Futtermittel zu nutzen. Stegemann verweist auf wissenschaftliche Erkenntnisse, nach denen in diesem Bereich Potentiale vorhanden seien, bestimmte Futtermittelimporte einzusparen.