04.09.2015rss_feed

CDU-Positionspapier - Der Ringelschwanz ist längst nicht mehr nur Thema der Grünen

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich auf ihrer Vorstandsklausur vom 2. bis 3. September 2015 in dem Beschluss Lebensthemen – Von der Ernährung bis zum gesundheitlichen Verbraucherschutz auch zu aktuellen Themen der Schweinehalter positioniert. Beim Lesen des Positionspapieres wird deutlich, dass Themen wie Ringelschwanz und Antibiotikaeinsatz längst nicht mehr nur ein grünes Thema ist.

 

Die CDU/CSU-Fraktion glaubt laut dem Positionspapier an den selbstbestimmten und eigenverantwortlich handelnden Bürger und bekennt sich zu den heimischen Landwirten. Doch auch für das wachsende Unbehagen der Verbraucher gegen die Lebensmittelproduktion zeigt die Vizechefin der Unions-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann, Verständnis.

Nichts desto trotz bleibe die Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität hoch. Einerseits bewegten die Bürger wenige Themen so sehr wie Ernährung und Tierschutz, andererseits orientiere sich das Kaufverhalten am Preis. Daher sei ein bewussterer Umgang mit Lebensmitteln, aber auch eine höhere Wertschätzung des Lebensmitteleinzelhandels wesentlich, heißt es in dem Positionspapier. Landwirte müssten mehr Geld für ihre Produkte bekommen und auch Tierwohl koste.

Folgende Positionen bezieht die CDU/CSU-Fraktion in Sachen Tierwohl:

  • Wir werden die Tierhaltung in Deutschland noch weiter verbessern und unterstützen die Tierwohl-Offensive des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
  • Wir werden ein Prüf- und Zulassungsverfahren für Stallhaltungssysteme einführen.
  • Wir fördern intensiv die Forschung nach alternativen Lösungen, um nicht-kurative Eingriffe wie das Kürzen von Schnäbeln oder Schwänzen baldmöglichst zu beenden.
  • Wir fordern, dass Antibiotika nur noch im medizinisch erforderlichen Fall und passgenau eingesetzt werden – in der Tier- und Humanmedizin
  • Wir werden die Verwendung von nachweislich für Menschen besonders relevanten Wirkstoffen in der Tierhaltung einschränken und etwaige Fehlanreize im Vergütungssystem der Tierärzte abschaffen.

 

Langfristig sei dem Tierwohl aber nur mit einheitlichen und höheren Tierschutzstandards auf EU-Ebene in Verbindung mit effektiveren Kontrollen gedient, stellen die Unionspolitiker fest. Eine Abwanderung der Produktion in Staaten mit geringeren Anforderungen an den Tierschutz helfen weder den Tieren noch unseren Verbrauchern.

 

Die ISN meint:

Markige Worte findet die CDU/CSU-Fraktion in ihrem Positionspapier. Auf der Suche nach dem goldenen Mittelweg zwischen liberalen Agrarmärkten und idealisierter Lebensmittelproduktion, setzen die Unionspolitiker auf urgrüne Themen, wie dem Verzicht auf das Schwänze kupieren.

Die Schweinehalter bauen darauf, dass die im Positionspapier genutzten Slogans Dialog statt Konfrontation, Sachorientierung statt Ideologie, Entscheidungsfreiheit statt Bevormundung keine leeren Worthülsen auf einem Blatt Papier bleiben.


Hier finden Sie das Positionspapier „Lebensthemen – Von der Ernährung bis zum gesundheitlichen Verbraucherschutz“

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