China: Anstrengungen um stabilen Schweinemarkt
Ausgeglichene Angebots- und Nachfrageverhältnisse sowie stabile Preise am Schweinemarkt sind nach den negativen Erfahrungen mit starken Schwankungen der vergangenen Jahre nun ein vorrangiges Ziel der chinesischen Staatsführung. Aktuell ziehen die Schlachtschweinepreise jedoch wieder stärker an, so dass dort in den Markt eingegriffen wird, berichtet AgE.
Nach Angaben des Statistikamtes in China lagen die Verbraucherpreise für Schweinefleisch im August bereits um 22,4 % über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Der landesweit erfasste Schlachtschweinepreis lag im Durchschnitt aller Regionen Mitte September bei 23,58 CNY (=3,37 €) je Kilogramm Lebendgewicht (LG); das waren rund 55 % mehr als Anfang 2022 und etwa 90 % mehr als vor einem Jahr.
Staat beginnt mit Verkäufen aus zentraler Reserve
Um den Preisauftrieb zu bremsen und die im Herbst anziehende Nachfrage zu bedienen, hat die Entwicklungs- und Reformkommission bereits die Freigabe von Schweinefleisch aus der staatlichen Zentralreserve veranlasst, das im Frühjahr zur Stabilisierung der Preise eingelagert wurde. In der ersten Septemberwoche kamen 37.700 t auf den Markt, und vergangene Woche sollten mehrere zehntausend Tonnen hinzukommen.
Die Kommission bekräftigte ihre Entschlossenheit, für stabile Preise und Versorgungssicherheit sorgen zu wollen. Sie rief die Schweinehalter und Großbetriebe dazu auf, angemessene Produktions- und Betriebsentscheidungen zu treffen
, um einen normalen Schlachtrhythmus zu gewährleisten. Die niederländische Rabobank wies kürzlich darauf hin, dass nach der letzten Krise mit niedrigen Schweinepreisen viele Kleinerzeuger aus der Produktion ausgeschieden seien, die eher dazu neigten, sofort auf Marktsignale zu reagieren. Infolgedessen dürfte die Marktvolatilität im neuen Zyklus, auch wegen der neuen staatlichen Stabilitätsmaßnahmen, geringer sein.