China bremst EU-Schweinefleischexporte aus
Die Kaufzurückhaltung der Importeure in China hat im ersten Halbjahr 2017 die Schweinefleischexporte der Europäischen Union im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich sinken lassen. Nach vorläufigen Daten der EU-Kommission setzten die Mitgliedstaaten insgesamt 1,88 Mio t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen in Drittländern ab; das waren rund 233 500 t oder 11,0 % weniger als in der ersten Jahreshälfte 2016.
Einbruch des Chinageschäftes führt zu Ausfuhrminus
Die in die Volksrepublik verkaufte Menge an EU-Schweinefleisch nahm gegenüber Januar bis Juni 2016 um 309 550 t oder 31,1 % auf 684 570 t ab. Nahezu alle Mitgliedstaaten mussten dabei Absatzeinbußen hinnehmen, die in Deutschland und Dänemark überdurchschnittlich groß ausfielen. Auch der Wettbewerber USA konnte im ersten Halbjahr 2017 weniger Schweinefleisch einschließlich Verarbeitungsware nach China exportieren; nach Angaben der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) ging die Liefermenge um 6,0 % auf 181 480 t zurück.
Steigerung beim Absatz in andere Exportländer
Bei anderen Exportdestinationen liefen die Geschäfte der EU-Exporteure dagegen flotter, berichtet Agra Europe. So konnte laut Daten der EU-Kommission der Schweinefleischverkauf nach Japan im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2016 um fast 6,6 % auf 210 280 t zulegen. Noch besser lief es bei den Ausfuhren nach Südkorea, die um mehr als ein Viertel auf 146 550 t wuchsen. Kauffreudig zeigten sich auch die Philippinen mit einer im Vorjahresvergleich um 11,6 % auf 128 400 t gestiegenen Bezugsmenge. Zudem lieferten die Anbieter aus der Gemeinschaft mit 78 490 t fast ein Fünftel mehr Schweinefleisch in die USA.