China: Schweinefleischimporte brechen ein
Von Januar bis März diesen Jahres hat China nur halb so viel Schweinefleisch importiert als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere Spanien musste ein deutliches Absatzminus verkraften und wurde von Brasilien als Spitzenlieferant abgelöst. Nur für Schlachternebenzeugnisse zeigt die Volksrepublik noch größeres Interesse. Hier verzeichnete die Bezugsmenge im ersten Quartal 2024 ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr, berichtet AgE.
Im ersten Quartal 2024 hat China erstmals mehr Schlachtnebenerzeugnisse als frisches und gefrorenes Schweinefleisch eingeführt. Laut Daten der Zollverwaltung nahm die Importmenge bei den Nebenerzeugnissen gegenüber dem ersten Jahresviertel 2023 um 1,6 % auf 276.800 Tonnen zu. Bei den Teilstücken vom Schwein brach die Bezugsmenge dagegen um 275.000 Tonnen oder 52,1 % auf nur noch 253.000 Tonnen ein; das war die geringste Quartalsmenge seit vielen Jahren. Insgesamt waren Chinas Schweinefleischimporte einschließlich Nebenerzeugnissen um 33,8 % auf 530.000 Tonnen rückläufig. Noch stärker sanken die Einfuhrausgaben aufgrund geringerer Einkaufspreise im Vergleich zum Vorjahresquartal, nämlich um 914 Mio. Euro oder 46,3 % auf 1,06 Mrd. Euro.
Brasilien löst Spanien als Hauptlieferant ab
In China ist Schweinefleisch wegen der zurückhaltenden Nachfrage im bisherigen Jahresverlauf nicht wirklich knapp. Dies bekamen laut einer genaueren Analyse der Handelsdaten durch den Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) alle Lieferanten von frischem und gefrorenem Schweinefleisch zu spüren. Das traf im ersten Quartal 2024 insbesondere auf Spanien mit einem Absatzminus von 49,3 % auf 67.170 Tonnen gegenüber den ersten drei Monaten 2023 zu. Die Iberer mussten damit ihre Führungsrolle als wichtigster Chinalieferant an Brasilien abgeben. Die Südamerikaner verkauften 70.660 Tonnen Schweinefleisch in die Volksrepublik, verzeichneten dabei aber einen Mengenrückgang um 42,0%. Dahinter rangierten Kanada, die Niederlande und die USA mit Lieferungen von jeweils etwa 18.000 Tonnen. Im Vorjahresvergleich haben sich die Verkaufsmengen dieser Länder jedoch mehr als halbiert.
USA vergrößern Marktanteil
Bei den Schlachtnebenerzeugnissen vom Schwein standen die USA mit gelieferten 78.640 Tonnen an die Spitze der wichtigsten Auslandsanbieter in China. Der Absatz konnte gegenüber dem ersten Jahresviertel 2023 um 2,4 % ausgebaut werden. Lag der Marktanteil der USA bei dieser Produktgruppe im ersten Quartal 2022 noch bei 22,6 %, ist dieser innerhalb von zwei Jahren auf nun 28,4 % gestiegen. Zu den Gewinnern zählten auch die spanischen Exporteure, die ihre Ausfuhr von genießbaren Schlachtnebenprodukten nach China um 7,8 % auf 58.420 Tonnen steigerten. Den stärksten relativen Zuwachs verbuchte jedoch Kanada mit fast 57 % auf 28.660 Tonnen. Zu den großen Verlierern gehörte hingegen Dänemark mit einem Absatzrückgang von einem Viertel auf 27.440 Tonnen. Frankreich konnte fast 13 % weniger Nebenerzeugnisse nach China liefern, während sich die Exporteure in Großbritannien über ein Ausfuhrplus von 10 % auf 13.700 Tonnen freuen konnten.