05.02.2024rss_feed

Chinas Nachfrage an Schweinefleisch sinkt weiter - EU verliert Marktanteile an Nordamerika

Auch wenn die EU vorerst der wichtigste Schweinfleischlieferant Chinas bleibt, haben die meisten EU-Exporteure Marktanteile an Nordamerika verloren (Bild © Canva)

Auch wenn die EU vorerst der wichtigste Schweinfleischlieferant Chinas bleibt, haben die meisten EU-Exporteure Marktanteile an Nordamerika verloren (Bild © Canva)

Im vergangenen Jahr sind die Schweinefleischimporte Chinas weiter zurückgegangen. Bei den Einfuhren von Nebenprodukten wurde hingegen ein leichtes Plus verzeichnet. Die größten Liefermengen für China kamen 2023 weiterhin aus der EU, allerdings verlieren die EU-Länder zunehmend Marktanteile an Nordamerika.

 

Laut den neuesten behördlichen Daten hat China im Jahr 2023 insgesamt 2,64 Mio. t Schweinefleisch und Nebenprodukte vom Schwein importiert. Im Vergleich zu 2022 war das ein Minus von 5,2 %. Importmengen von 4 bis 5 Mio. t aus den Jahren 2020 und 2021 liegen durch den Wiederaufbau der chinesischen Schweinebestände nach der dortigen ASP-Krise nun in weiter Ferne. Von den 2023 importieren Mengen entfielen 1,54 Mio. t auf die Kategorien frisches und gefrorenes Schweinefleisch und 1,1 Mio. t auf die Kategorie Schlachtnebenprodukte. Damit entwickelten sich die Einfuhren von Fleisch und Nebenprodukten sehr unterschiedlich. Bei frischem und gefrorenem Schweinefleisch bedeutete das ein Minus von 11,6 % zum Vorjahr, während sich bei den Schlachtnebenprodukten eine Steigerung um 5,6 % ergab.

 

EU bleibt wichtigster Lieferant – aber verliert Marktanteile an Nordamerika

Die größten Liefermengen für China kamen 2023 weiterhin aus der EU. Insgesamt stammte rund die Hälfte der Einfuhren von Schweinefleisch und Nebenprodukten aus EU-Ländern. Die wichtigsten Lieferländer waren dabei Spanien mit knapp 602.000 t, die Niederlande mit etwa 241.000 t und Dänemark mit ca. 234.000 t (Fleisch + Nebenprodukte). Allerdings mussten viele EU-Staaten erneut empfindliche Rückgänge bei den Liefermengen hinnehmen, nachdem diese bereits von 2021 nach 2022 massiv zurückgegangen waren. Beispielsweise lieferte Dänemark 2023 etwa 116.000 t oder 33,2 % weniger als 2022 und auch Spanien musste einen deutlichen Rückgang um 88.000 t bzw. 12,7 % im Vergleich zum bereits sehr stark abgesenkten Niveau aus dem Jahr 2022 verkraften. Insgesamt schrumpfte der Anteil der Lieferungen aus der EU an den gesamten Schweinefleischimporten Chinas (inkl. Nebenprodukten) von 55,7 % im Jahr 2022 auf 49,4 % im Jahr 2023.

Demgegenüber konnten die USA ihre Lieferungen um 8,7 % auf 425.000 t steigern, Kanada verzeichnet sogar ein Plus von 44,2 % auf 240.000 t. Aus Brasilien importierte China im Jahr 2023 mit 422.000 t etwa 3,7 % weniger als im Vorjahr. Die global gesehen niedrigeren Schweinepreise in Nord- und Südamerika dürften den Ländern dort einen Vorteil im Wettbewerb um den chinesischen Schweinefleischmarkt verschafft haben. In diesem Jahr mischt sich auch Russland wieder unter die Lieferländer für China. Nach jahrelangen Verhandlungen hat China nun dem Prinzip der Regionalisierung zugestimmt, sodass nach der ASP-bedingten Sperre nun wieder Schweinefleisch aus Russland nach China geliefert werden darf.


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