10.02.2022rss_feed

Chinas Schlachtschweinemarkt stottert

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in China stehen niedrigen Schlachtschweinepreisen hohe Futterkosten gegenüber (Bild ©Canva)

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in China stehen niedrigen Schlachtschweinepreisen hohe Futterkosten gegenüber (Bild ©Canva)

Auch in China läuft der Schweinemarkt derzeit nicht rund. Mit dem Ende des Frühlingsfestes ging die Nachfrage zurück und die chinesischen Schweinehalter stehen momentan vor niedrigen Schlachtschweinepreisen bei hohen Futterkosten, sodass die zweite von insgesamt drei Warnstufen ausgerufen worden ist, berichtet Agra Europe (AgE).

 

Relation von Schweine- zu Futtermittelpreis löst Warnstufe aus

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in China stehen niedrigen Schlachtschweinepreisen hohe Futterkosten gegenüber. Weil sich dieses Verhältnis zuletzt weiter verschlechterte, hat die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission gestern die zweite von insgesamt drei Warnstufen ausgerufen. Nach ihren Erhebungen lag die Relation von Schweinepreis zum Futtermittel- beziehungsweise Getreidepreis in der letzten Januarwoche bei 5,57 zu eins und damit die dritte Woche in Folge in dem die zweite Warnstufe auslösenden Bereich von 5,00 zu eins bis 6,00 zu eins. Laut den 2021 beschlossenen Stabilisierungsmaßnahmen wird nun geprüft, welche lokalen Regierungen mit dem Ankauf von Schweinefleisch für eine Lagerhaltung beginnen oder diese vorbereiten sollen. Erst in Warnstufe 1 werden solche Ankäufe zwingend.

 

Mehr als ausreichendes Lebendangebot in China

Nach Ende des Frühlingsfestes Anfang Februar hat sich die Marktsituation, zumindest was die Schlachtschweinepreise angeht, noch verschlechtert. Der landesweite Durchschnittspreis wird aktuell mit 13,05 CNY (1,79 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht (LG) angegeben; das sind 4,2 % weniger als Ende Januar und 57,5 % weniger als vor einem Jahr. Nach dem Neujahrsfest wird die aktuelle Schweinefleischnachfrage von Marktbeobachtern als schwach eingestuft, und die Schlachtbetriebe arbeiten mit niedriger Kapazität, was zu einem mehr als ausreichenden Lebendangebot führt. Laut Analysten ist auch in den kommenden Monaten mit einer guten Versorgung des chinesischen Schweinemarkte zu rechnen.

 

Großes Schlachtschweineangebot Mitte des Jahres erwartet

Der Bestand an Sauen hatte im Juni 2021 ein Hoch erreicht, was bis Mitte 2022 ein großes Schlachtschweineangebot erwarten lässt. Die kaum kostendeckenden Schlachtschweinepreise dürften deshalb zunächst auf einem niedrigen Niveau bleiben, allenfalls moderat zunehmen. So sieht man es auch am Terminmarkt für Lebendschweine, an der Dalian Commodity Exchange (DCE). Der Settlementkurs für den März-Future liegt dort aktuell mit 13,44 CNY/kg (1,85 Euro) nur wenig über dem aktuellen Kassamarktpreis. Kontrakte mit Fälligkeit im Mai 2022 wurden mit 14,74 CNY/kg (2,03 Euro) und für September mit 17,00 CNY/kg (2,33 Euro) abgerechnet.

 


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