Chinas Schweinefleischerzeugung steigt moderat
In China nahm die Erzeugung von Schweinefleisch in den ersten drei Quartalen 2023 moderat zu, wobei der Absatz und die Nachfrage eher stockt. Durch eine hohe Marktversorgung und einen mäßigen Schweinefleischkonsum fuhren die chinesischen Erzeuger Verluste ein. Der aktuelle Schlachtschweinepreis liegt 44% unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Branchenexperten warnen jetzt schon vor einem Überangebot nach dem Frühlingsfest in 2024 und raten dazu, die Produktion anzupassen, berichtet Agra Europe.
Mehr Schweine geschlachtet
Das Nationale Statistikbüro in Peking meldete für die Schweinefleischerzeugung von Januar bis September 2023 einen relativen Zuwachs von 3,6% auf 43,0 Mio. Tonnen. Dafür wurden 537,2 Millionen Schweine geschlachtet; das waren 3,3% mehr als in der Vorjahresperiode.
Sauenbestand rückläufig
Den Schweinebestand Ende September 2023 bezifferten die Pekinger Statistiker auf 442,3 Millionen Tiere, was binnen Jahresfrist einen Rückgang von 0,4% bedeutete. Der Sauenbestand wurde für Ende des dritten Quartals 2023 mit 42,4 Millionen Tieren angegeben, womit sich die Herde binnen Jahresfrist um 1,61 Millionen Stück oder 3,7% verringert hat.
Preise nicht kostendeckend
Laut Chen hat es in weiten Teilen von 2023 bei mäßiger Nachfrage nach Schweinefleisch ein Überangebot an Schlachtschweinen gegeben. Die Folge waren im ersten Halbjahr niedrige Erzeugerpreise und ein durchschnittlicher Verlust von rund 130 CNY (16,80 Euro) je Schwein, der inzwischen aber geringer ausfällt. Der aktuelle Schlachtschweinepreis von 15 CNY (1,94 Euro) pro Kilogramm Lebendgewicht (LG), der um 44% unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau liegt, ermöglicht jedoch auch noch keine vollkostendeckende Erzeugung. Die aktuellen Ferkelpreise liegen sogar um rund 60 % unter dem Vorjahresniveau. Die Landwirte wurden von den Regierungsstellen bereits aufgefordert, ihre Produktionskapazitäten angemessen zu reduzieren.
Experten warnen vor Überangebot in 2024
Mit Blick auf die Zukunft erwarten Branchenexperten laut Chen, dass die Schweineproduktion vorerst weiter moderat zunimmt. Es stünden viele schwere Schweine zur Vermarktung an, und die Zahl der geworfenen Ferkel habe landesweit von April bis September 2023 gegenüber der Vorjahresperiode um 5,9 % zugenommen. Auf der anderen Seite sei das vierte Quartal das verbrauchsstärkste im Jahr, weshalb die Schweinepreise sich etwas erholen könnten. Chen warnte die Schweinehalter jedoch davor, dass es nach dem Frühlingsfest Anfang Februar 2024 zu einer doppelten Kollision
von schwacher Nachfrage und wachsendem Schweineangebot kommen könne. Die Verluste der Erzeuger könnten dann sogar noch höher ausfallen als im Vorjahreszeitraum. Die Produktion sollte deshalb entsprechend angepasst werden.