20.12.2022rss_feed

Chinas Schweinepreise vor chinesischem Neujahrsfest im Sinkflug

china

Nachdem die Schlachtschweinepreise in China Mitte Oktober noch auf einem Jahreshöchstwert von umgerechnet 3,79 € pro Kilogramm lagen, sind in den vergangenen Wochen überraschend stark eingebrochen. Hauptgrund für den Einbruch ist, dass die Schweinehalter mit einem Preisanstieg im Dezember gerechnet und Tiere zurückgehalten haben, sodass es nun ein großes Angebot an schweren Mastschweinen gibt, berichtet Agra Europe.

 

Schlachtschweinepreis um 40% gesunken

Von Mitte Juni bis Mitte Oktober 2022 waren sie laut nationaler Erhebung noch um insgesamt 73 % auf den Jahreshöchstwert von 28,15 CNY (3,79 Euro) pro Kilogramm Lebendgewicht (LG) gestiegen. Seitdem geht es aber steil nach unten, wobei die Abschläge zuletzt immer stärker ausfielen. Der nationalen Statistik zufolge lag der durchschnittliche Schlachtschweinepreis heute nur noch bei 17,09 CNY (2,30 Euro); er ist damit innerhalb von neun Wochen um fast 40 % gefallen.

 

Großes Angebot an schweren Schweinen

Eigentlich gilt der Dezember saisonal als verbrauchsstarker Monat für Schweinefleisch, und der Konsumhöhepunkt mit dem chinesischen Neujahresfest im Januar steht bevor. Laut Analysten hat jedoch der unerwartet starke Preisverfall zu einem Überangebot an schlachtreifen Tieren geführt, die nun möglichst schnell auf den Markt gebracht werden. Der Hauptgrund für den Einbruch ist, dass die Schweinezuchtbetriebe mit einem Preisanstieg im Dezember gerechnet und Tiere zurückgehalten haben, so dass es nun einen großen Rückstau an schweren Mastschweinen gibt, erläuterte Chefanalyst Yuan Song des Handelsunternehmens Juxing Agriculture Group.

 

Schweinefleischnachfrage durch Corona-Infektionen gedrückt

Ein zweiter wichtiger Faktor für den starken Preisrückgang ist, dass sich Chinas Schweinefleischnachfrage nicht so positiv entwickelt wie gedacht. Die abrupte Lockerung der strengen Corona-Lockdowns hat laut Medienberichten zu einem deutlichen Anstieg der Infektionen in der Bevölkerung geführt. Viele Menschen bleiben zu Hause, um sich nicht anzustecken. In TV-Berichten sind oft fast menschenleere Straßen zu sehen; Restaurants werden gemieden, was dem Schweinefleischverbrauch arg zusetzt.

 

Vorerst keine steigende Preisentwicklung erwartet

Dies alles kann eine vorübergehende Marktentwicklung sein, doch die Händler am Terminmarkt für Lebendschweine an der Dalian Commodity Exchange (DCE) sehen das anders. Der Settlementkurs für den Future mit Fälligkeit im Januar lag heute mit 15,62 CNY/kg (2,11 Euro) noch unter dem aktuellen Kassamarktpreis für Schlachtschweine. Die Besorgnis über eine schwache Nachfrage vor dem Neujahresfest im nächsten Monat sei groß, hieß es an der Börse. Auch die seit Mitte November um mehr als 20 % gefallenen Ferkelpreise in China deuten nicht auf eine optimistische Preiserwartung hin.

 


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