Dänemark: Parlament stimmt für ASP-Wildzaun
Der von der dänischen Regierung angekündigte Wildzaun an der deutsch-dänischen Grenze wird gebaut. Das Parlament in Kopenhagen stimmte heute mit großer Mehrheit für ein Maßnahmenpaket gegen die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP), das unter anderem die Errichtung eines rund 70 km langen Zauns entlang der dänischen Grenze zur Bundesrepublik vorsieht. Der Bau soll im Herbst beginnen und wird voraussichtlich umgerechnet 10,7 Mio Euro kosten.
Darüber hinaus sieht der Maßnahmenkatalog eine stärkere Regulierung des dänischen Wildschweinbestandes, höhere Strafen beim Verstoß gegen die Hygienevorschriften beim Grenzübertritt und eine intensivere Informationskampagne zur Verringerung des ASP-Einschleppungsrisikos vor, zählt Agra Europe auf. Das Budget für das gesamte Programm soll bei 16,6 Mio Euro liegen.
Angst vor wirtschaftlichen Folgen eines ASP-Ausbruchs
Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen begrüßte das Votum des Parlaments und erinnerte an das enorme wirtschaftliche Risiko im Falle eines ASP-Ausbruchs im Land. Nach seinen Angaben wären jährliche Exportwerte von umgerechnet 1,5 Mrd Euro sowie die damit verbundenen Arbeitsplätze gefährdet, da dann die Drittlandsausfuhren schlagartig eingestellt würden. Der Minister ist aber überzeugt, dass die Gefahr einer Seucheneinschleppung mit der nun verabschiedeten breiten Palette an Vorsichtsmaßnahmen wesentlich verringert wird.
Die ISN meint
Purer Aktionismus oder sinnvolle Vorbeugemaßnahme? Ein Wildzaun wird die Wildschweine nicht davon abhalten, den Weg nach Dänemark zu finden - zu kreativ
ist diese Spezies. Aus Sicht der ISN wären die rund 10 Mio Euro sinnvoller in anderen Präventionsmaßnahmen angelegt, um die weit riskanteren Übertragungswege zu kappen. Wichtigster Vektor ist und bleibt der Mensch selbst.