27.12.2018rss_feed

Dänemark verschärft Tierschutzüberwachung auf Langstreckentransporten

Dänemarks Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen

Dänemarks Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen

Dänemark schärft den Blick auf die Tierschutzbedingungen bei Langstreckentransporten. Landwirtschaftsminister Jakob Ellemann-Jensen kündigte für die zweite Jahreshälfte 2019 eine deutliche Anhebung der Kontrolldichte bei Lebendtiertransporten an, die länger als acht Stunden dauern.

 

Nach seinen Angaben haben sich die Lebendtierausfuhren bei Schweinen zwischen 2007 und 2017 auf gut 9,4 Millionen Tiere pro Jahr fast verfünffacht, ohne dass die Kontrollen hinsichtlich der Einhaltung der Tierschutzbestimmungen im gleichen Maße zugenommen hätten, berichtet Agra Europe.

 

250 Kontrollen pro Monat geplant

Während bisher etwa 100 Kontrollen pro Jahr üblich waren, sollen Amtsveterinäre ab dem 15. August 2019 bis zum Ende des Jahres mindestens 250 Mal pro Monat die Transportbedingungen überprüfen. Bei Fuhrunternehmen, die mehrfach gegen Tierschutzauflagen verstoßen haben, kann laut Kopenhagener Agrarressort ab 2019 die Prüfung jeder einzelnen Fahrt über acht Stunden angeordnet werden. Innerhalb eines dreimonatigen Aktionszeitraums wird zudem im nächsten Jahr der Zeitrahmen, den Tierärzte zur Überprüfung des Gesundheitsstatus von Schweinen vor dem Transport haben, um 50 % ausgeweitet. Damit soll ein gründlicherer Einblick in den Zustand der Tiere ermöglicht werden.

Kontrolldichte anpassen

Wenn das Transportvolumen zunimmt, muss selbstverständlich auch die Kontrolldichte angepasst werden, betonte Ellemann-Jensen. Nur so könne gewährleistet werden, dass es den Tieren auf den langen Transporten in andere Länder der Europäischen Union auch wirklich gut gehe.

Die Maßnahme ist nicht zuletzt die Antwort der dänischen Regierung auf eine Tierschutzdebatte, die sich Mitte des Jahres entwickelt hatte. Damals hatte sich herausgestellt, dass zahlreiche Verstöße gegen das Tierwohl auf Langstreckentransporten nicht im Rahmen der geltenden Verordnungen bestraft worden waren. Viele Vergehen blieben sogar völlig straffrei. Tierschützer und Politiker hatten daraufhin Anpassungen bei der behördlichen Überwachung und Sanktionierung gefordert.


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