Dänemarks Regierung will Tierschutzauflagen in der Schweinehaltung verschärfen
Dänemarks Regierung hat für die Schweinehaltung deutliche Verschärfungen angekündigt. Neben der Anhebung der Anforderungen des staatlichen Tierschutzlabels sollen Tierschutzkontrollen und -sanktionen verschärft werden. Vor allem aber plant die Regierung die Auflagen in der Ferkelerzeugung zu erhöhen. So sollen u.a. die Sauen in den Abferkelställen nicht mehr fixiert werden und die Kastration mit Betäubung verpflichtend werden, berichtet Agra Europe.
Die dänische Regierung will die Auflagen beim Tierschutz weiter verschärfen. Landwirtschaftsminister Jacob Jensen, reklamiert für seine Regierung in den am Mittwoch (10.1.) in Kopenhagen vorgestellten Initiativen, ein neues Kapitel für den dänischen Tierschutz
aufgeschlagen zu haben. Er sieht darin die Grundlage für Dänemarks erstes Tierschutzabkommen.
Gezielte Tierschutzkontrollen und verschärfte Sanktionen
Angehoben werden sollen die Anforderungen an das staatliche Tierschutzlabel. Geplant ist zudem die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich mit verschärften Sanktionen bei Verstößen zum Tierschutz auseinandersetzen soll. Ferner ist vorgesehen, verstärkte und gezieltere Tierschutzkontrollen bei Rindern und Schweinen durchzuführen. Auch sollen die Berechnungsmethoden für die Dosierung von Antibiotikaabgaben bei Nutztieren optimiert werden.
Mehr Tierschutzauflagen für Ferkelerzeuger
Die noch etwas allgemein gehaltenen Zielvorgaben richten sich vor allem an die in Dänemark besonders wichtige Schweinehaltung. Bekanntlich kam das nördliche Nachbarland bei Schweinefleisch in den vergangenen Jahren auf eine Selbstversorgungsrate von meist deutlich über 600%. Das Land nimmt damit laut der Brüsseler Kommission seit Längerem den Spitzenplatz im betreffenden EU-Ranking ein. Die Regierung in Kopenhagen strebt vor allem Verbesserungen in der Sauenhaltung an. So sollen die Sauen in den Abferkelställen nicht länger fixiert werden. Des Weiteren sollen künftig für alle Mitarbeiter in sauenhaltenden Betrieben Schulungen zum Tierschutz verpflichtend sein. Angepeilt ist zudem, die Zahl von Schweinen mit intakten Ringelschwänzen zu steigern. Bei der Kastration männlicher Ferkel soll zukünftig immer eine Anästhesie durchgeführt werden müssen. Schließlich wird auch eine höhere Überlebensrate bei den Muttersauen angestrebt.