Auch Dänemark forscht an geruchsarmen Ebern
In naher Zukunft wird das Merkmal Geringer Ebergeruch
noch nicht in die Zuchtziele der dänischen Schweinezucht übernommen.
In Dänemark arbeite man aber am geringeren Ebergeruch in bestimmten Zuchtlinien, wie Agra-Europe über das Kopenhagener Schweineforschungszentrum (VSP) berichtete.
Forschungen noch ohne Marktreife
Als offizielles Zuchtziel gilt der Geruch vorerst jedoch noch nicht, vor allem weil eine wissenschaftliche Definition von Ebergeruch fehlt, und gleichzeitig andere wichtige Merkmale wie die Gewichtszunahme benachteiligt sein könnten. Vor der Aufnahme der Eigenschaft Geringer Ebergeruch
in die Zuchtziele dänischer Rassen gilt es diese Fragen erst zu klären, erklärte das Institut des dänischen Agrarforschungszentrum.
Die ISN meint:
Deutschland braucht sich bei dem Thema nicht zu verstecken. Denn auch hierzulande laufen viele Aktivitäten zum Thema Zucht gegen Ebergeruch
. So beschäftigt sich beispielsweise eine Bonner Forschergruppe seit längerem intensiv um das Thema. Aber auch in der praktischen Umsetzung bieten einige Zuchtunternehmen bereits Eber an, deren Nachkommen eine geringere Frequenz an Geruchsabweichungen aufweisen.
Das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab dem 1. Januar 2019 rückt immer näher. Die Ebermast ist dabei eine wichtige Alternative. Während die Landwirte hierzu ihre Hausaufgaben in punkto Haltung, Fütterung und Management gemacht haben und sich intensiv mit dem Thema Ebermast beschäftigt haben, hakt es bei der Vermarktung der Eber. Insofern sind alle Aktivitäten, die zur Reduzierung der Geruchsproblematik führen, zu begrüßen. Viel Hoffnung wird dabei auch auf die Zucht gesetzt. Deutsche Schweinehalter werden zukünftig mit Sicherheit viel stärker auf Zuchtwerte in diesem Merkmal bei der Auswahl der Genetik achten.