13.11.2014rss_feed

Deutlich weniger AFP-Anträge in Niedersachsen

Zu hohe Auflagen?

Zu hohe Auflagen?

Die neuen Bedingungen im Bereich der Agrarinvestitionsförderung (AFP) haben die Zahl der Anträge der Betriebe in Niedersachsen deutlich sinken lassen.

 

Davon berichtete die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) auf der EuroTier in Hannover. Bereichsleiter Grundstücksmanagement und Agrarstruktur, Mathias Dralle, stellte fest, dass allein die Hälfte der interessierten Betriebe wegen der neu gesetzten Bestandsobergrenzen von einem Antrag abgesehen habe. Auch die geforderte feste Abdeckung von Güllebehältern lasse die Baukosten derart ansteigen, dass sich die Investition nicht mehr rechne.

 

Nur noch 69 Anträge

Ebenso ließen sich die Anforderungen an die Weidehaltung bei Milchvieh für die höhere Premiumförderstufe kaum erfüllen, erklärte Dralle gegenüber Agra Europe. Hier nannte er vor allem die Verfügbarkeit ausreichend großer und um den Stall arrondierter Flächen. Statt üblicherweise hoher dreistelliger Antragszahlen seien im ganzen Land Niedersachsen nur noch 69 AFP-Anträge eingegangen, die nun von den zuständigen Stellen geprüft würden.

 

Andreas Lindenberg, der bei der NLG unter anderem für Bauvorhaben des Agrar- und Ernährungssektors verantwortlich ist, wies ergänzend darauf hin, dass die Investitionsneigung im Agrarbereich allgemein rückläufig sei. In besonderen Maße werde dies jedoch bei AFP-Projekten deutlich.

Von einer nie dagewesenen Diskussion um die Art und Weise der Nutztierhaltung sprach NLG-Geschäftsführer Thorsten Hiete. Die politischen Rahmensetzungen hätten einen maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidungen der Landwirte.


Die ISN-meint:

Die Zahlen belegen eindrucksvoll, wie Landwirtschaftsminister Christian Meyer, der für den Zuschnitt der AFP-Bedingungen verantwortlich ist, am Bedarf der Branche, für die er zuständig ist, vorbei agiert. Zudem machen die Zahlen die Verunsicherung und den Frust der Tierhalter in Niedersachsen aufgrund der Landesagrarpolitik deutlich. Niedersachsen ist auf dem besten Weg, seine Stellung als Agrarland Nummer 1 – und noch wichtiger viele Arbeitsplätze zu verlieren.


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