Deutsche Fleischwirtschaft schaut optimistisch in die Zukunft
Trotz eines schwierigeren Marktumfeldes schauen die Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe der deutschen Fleischwirtschaft optimistisch in die Zukunft. Dies erklärten der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) und der Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie (BVDF) anlässlich ihrer gemeinsamen Jahrestagung vergangene Woche in Hamburg.
Zu kämpfen hatte die Branche nach eigenen Angaben zuletzt mit einer schwächeren Nachfrage in Europa, Schwierigkeiten beim Drittlandsexport und einer nachlassenden gesellschaftlicher Akzeptanz, fasst Agra Europe zusammen. Gründe für die verhaltene Nachfrage seien das vergleichsweise hohe Preisniveau für Fleisch, die wirtschaftlichen Probleme vor allem in Südeuropa, eine witterungsbedingt schlechte Grillsaison sowie veränderte Ernährungsgewohnheiten.
Verworrenes Regelgeflecht gefährdet Existenzen
Insbesondere die von der jungen Bevölkerung in den Großstädten und den verschiedenen Nichtregierungsorganisationen (NGO) vorgetragene Kritik an der landwirtschaftlichen Erzeugung als Folge einer zunehmenden Entfremdung von der Gewinnung, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln folge ein Teil der Politik allzu bereitwillig, kritisierten die Verbände. Dies habe zu einem immer verworreneren Regelgeflecht geführt, das vor allem kleine und mittelständische Wirtschaftsunternehmen in ihrer Existenz gefährde.
Ein Beispiel dafür sei die mit der EU-Lebensmittelinformationsverordnung in Gang gesetzte verpflichtende Herkunftskennzeichnung. Diese werde ab dem 1. April 2015 für frisches Fleisch von Schweinen, Geflügel und Schafen gelten. Die Bedingungen seien aber so kompliziert, dass nur große Einheiten auf den jeweiligen Stufen in der Lage sein würden, die Regelungen ohne allzu große Kostenschübe umzusetzen. Noch schlimmer wären die Folgen, sollten solche Herkunftskennzeichnungen auch für Fleisch als Zutat in verarbeiteten Lebensmitteln gelten, weshalb sich die europäische Lebensmittelwirtschaft klar dagegen ausgesprochen habe.