Deutsche Schweineschlachtungen sinken weiter
Der rückläufige Trend der Schweineschlachtungen in Deutschland hält an. Wie aus den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, wurden in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres ca. 8,0 % weniger Schweine als im Vorjahreszeitraum geschlachtet. Über alle Fleischarten hinweg betrug der Rückgang der produzierten Fleischmenge ca. 4,9 %. Damit wird das Fleischaufkommen am Jahresende auf den tiefsten Stand seit mehr als 15 Jahren sinken, berichtet Agra Europe (AgE).
Maßgeblich für den aktuellen Produktionsrückgang in der Fleischerzeugung ist der Strukturbruch in der deutschen Schweinehaltung. Von Januar bis September ging das Schlachtschweineangebot gegenüber der Vorjahresperiode um 2,83 Millionen Tiere oder 8,0% auf 32,56 Millionen Stück zurück. Damit setzt sich das Wegbrechen der Produktion fort; von 2017 bis 2022 war die Zahl der an die hiesigen Schlachtbetriebe gelieferten Tiere bereits um mehr als 11 Millionen Stück gesunken. Zwar wurden in den ersten neun Monaten 2023 mit 1,13 Millionen rund 219.000 mehr Schweine aus dem Ausland geschlachtet (+23,9 %), doch konnte das den Rückgang von 3,05 Millionen Tieren aus heimischen Ställen nicht annähernd ausgleichen (-8,8 %). Die Schweinefleischerzeugung fiel deshalb mit 3,10 Mio. Tonnen gegenüber den ersten drei Quartalen 2022 um 266.200 Tonnen oder 7,9% kleiner aus.
Weiterer Rückgang des Angebotes erwartet
Die rückläufigen Sauenzahlen bei der Viehzählung im Mai deuten darauf hin, dass der Rückgang der inländischen Schweinefleischproduktion anhalten dürfte. Die Ergebnisse der November-Viehzählung werden zeigen, ob die Zahl der Betriebsaufgaben aufgrund der verbesserten Wirtschaftlichkeit in der Schweinehaltung mittlerweile etwas geringer ausfällt. Allerdings zeigt die Situation bei den Hauptbeweggründen für Betriebsaufgaben, wie z.B. die Auflagenflut sowie die fehlende Planungssicherheit und Perspektive, keine wesentliche Verbesserung.