Deutschland gewinnt MKS-Freiheitsstatus zurück – Wichtiger Schritt zur Normalisierung der Märkte
Deutschland hat gestern den MKS-Freiheitsstatus zurückerlangt. Davon ausgenommen ist eine sogenannten Containment Zone
im Umkreis von 6 Kilometern rund um den Ausbruchsort bei Hönow. Damit wurde ein Sonderweg beschritten, der zu einer vorzeitigen Wiedererlangung des Freiheitsstatus geführt hat. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zeigt sich zuversichtlich, dass sich der Handel schnell wieder normalisiert.
ISN: Endlich einmal eine gute Nachricht, die nun eine Normalisierung der Märkte erwarten lässt. Die schnelle Rückerlangung des MKS-Freiheitsstatus lässt aufhorchen und ist besonders Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu verdanken. Wichtig ist, nun auch Lehren aus diesem Fall zu ziehen und Biosicherheit in Kleinbetrieben und Schadensminimierung bei der Seuchenbekämpfung in den Fokus zu rücken.
Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) hat für den allergrößten Teil Deutschlands den Status Maul- und Klauenseuche (MKS)-frei ohne Impfung
seit gestern (12.03.2025) wiedereingesetzt. Grundlage war ein Antrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf Einrichtung einer sogenannten Containment Zone
, dem die WOAH jetzt zugestimmt hat.
Özdemir: Deutliches Zeichen an unsere Handelspartner
Dazu erklärt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: Fast ganz Deutschland ist laut der Weltorganisation für Tiergesundheit wieder MKS-frei, das haben wir nun schwarz auf weiß. Der wiedererlangte Freiheitsstatus schickt ein deutliches Zeichen an unsere Handelspartner. Die offizielle Bestätigung der WOAH ist eine entscheidende Grundlage für unsere Gespräche mit Drittländern und nützt dem Export. Ich bin zuversichtlich, dass sich unsere Handelsbeziehungen bei den betroffenen Produkten unserer Landwirtschaft in aller Welt schnell normalisieren und unsere Betriebe bald wieder in ihre gewohnten Absatzmärkte liefern können.
ISN: Wichtiger Schritt zur Normalisierung der Märkte
Die Wiedererlangung des MKS-Freiheitsstatus ging deutlich schneller als zunächst befürchtet – denn normalerweise setzt die WOAH hier eine Frist von drei und nicht nur zwei Monaten an. Minister Cem Özdemir hat in dieser wichtigen Angelegenheit einen guten Job gemacht, indem er sich in Brüssel und im eigenen Haus für eine schnelle Lösung eingesetzt und entsprechenden Druck gemacht hat
, lobt ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack den noch amtierenden Bundeslandwirtschaftsminister. Besonders den Schweinehaltern hat der MKS-Fall bei den Büffeln durch die Handelsbeschränkungen einen enormen finanziellen Schaden gemacht – deutschlandweit in den zwei Monaten bereits 70 Mio. €. Der nun schnell wiedererlangte Status ist ein wichtiger Schritt, damit sich die Märkte nun wieder normalisieren können
, ergänzt Staack.
Lehren aus dem MKS-Fall ziehen
Dr. Torsten Staack mahnt aber trotzdem an, Lehren aus dem MKS-Fall in Brandenburg zu ziehen. Auch Kleinst- und Nebenerwerbsbetriebe müssen hinsichtlich der Biosicherheit stärker in den Fokus gerückt werden. Denn wie man in diesem Fall gesehen hat, trifft ein solcher Seuchenfall alle deutschen Tierhalter – hier besonders die Schweinehalter - mit erheblichen finanziellen Verlusten. Hier geht es um enorme Schäden und betriebliche Existenzen.
Er führt weiter aus: Wir sehen aber auch, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Denn auch im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest wird in diesem Fall deutlich, dass trotz aller bürokratischer Hürden die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen auch hinsichtlich der Art, Ausdehnung und Dauer auf das notwendige Maß begrenzt werden können, um die wirtschaftlichen Schäden so gering wie möglich zu halten.
Containment Zone
gilt bis zum 11. April
Ausgenommen von dem Status ist nun lediglich noch das Gebiet der Containment Zone
6 km rund um dem Ausbruchsort bei Hönow. Für diese Eindämmungszone gelten die Aussetzung des MKS-Freiheitsstatus und die Durchführung bestimmter MKS-Bekämpfungsmaßnahmen mindestens noch bis zum 11. April 2025. Damit der übrige Bereich der Containment Zone
auch schnellstmöglich wieder den MKS-freien Status zurückerlangt, bereitet das BMEL den notwendigen Antrag für die WOAH bereits schon vor. Dem Antrag auf die Containment Zone
ging die Erstellung eines umfassenden Dossiers durch das BMEL, den betroffenen Bundesländern Brandenburg und Berlin und dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sowie einem von der EU entsandten Experten vor.