Deutschlands Schweinefleischausfuhren 2022 deutlich rückläufig
Im vergangenen Jahr sind die Ausfuhren von Schweinefleisch inklusive Nebenprodukte aus Deutschland stark gesunken. Vor allem der Export in Drittländer ist durch die bestehenden Handelsbeschränkungen infolge der Afrikanische Schweinepest (ASP) und durch den rückläufigen Schweinebestand hierzulande deutlich zurückgegangen.
Exportminus von 11,3%
Wie die vorläufigen Zahlen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) zeigen, wurden von Januar bis Dezember 2022 insgesamt 2,36 Mio. t Schweinefleisch inklusive Nebenprodukten exportiert. Damit sind die Ausfuhren von deutschem Schweinefleisch fast um 11,3 % im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen.
Drittlandexport schrumpft weiter stark
Der Handel mit Schweinefleisch mit Drittländern ist gegenüber den europäischen Geschäften deutlich stärker gesunken und verzeichnet ein drastisches Minus von 29 %. Bereits von 2020 nach 2021 hatten sich die Lieferungen in Drittländer nahezu halbiert. Als Hauptursache für die rückläufigen Exporte nennt die AMI die ASP-bedingten Handelsbeschränkungen für deutsches Schweinefleisch in Drittländer. Im September 2020 war die ASP erstmalig in Deutschland aufgetreten. Darüber hinaus seien die Geschäfte mit einigen asiatischen Staaten weniger rentabel gewesen.
EU-Handel: Italien ist Spitzenabnehmer
Laut AMI wurden 83,5% der gehandelten Gesamtmenge an Schweinefleisch in EU-Länder exportiert. Auf der Spitzenposition unter den Abnehmern befindet sich mit 348.000 t gehandeltem Schweinefleisch Italien mit einem kleinen Vorsprung vor den Niederlanden (330.000 t). Auf Platz drei folgt Polen mit 110.000 t, wobei in allen drei Exportdestinationen deutliche Rückgänge festzustellen sind.
Dahinter reihen sich Österreich, Belgien, und Tschechien mit ähnlichen gehandelten Mengen ein, bei denen leichte Zuwächse verzeichnet werden konnten.
Angesichts des starken Abbaus der Schweinebestände in Deutschland erwarten die Analysten für 2023 weiterhin rückläufige Exporte.