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DVT mahnt dringend politischen Fahrplan zum Umbau der Nutztierhaltung an

©DVT

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Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) mahnt angesichts der rückläufigen Tierzahlen und dem damit einhergehenden Produktionsrückgang in der Mischfutterherstellung Lösungsansätze für den Umbau der Nutztierhaltung an. Im Rahmen seiner Jahrestagung kritisiert der Verband die aktuelle verworrene und ungelöste politische Lage in Deutschland und warnt vor einem zunehmenden Bedeutungsverlust der deutschen Agrarbranche im internationalen Vergleich.

 

Die Futtermittelindustrie zeigt sich mit der Politik der Ampel-Parteien unzufrieden. Auf der Jahrestagung des DVT mahnte Verbandspräsident Cord Schiplage von der Politik kalkulierbare Rahmenbedingungen u.a. im Bereich der Nutztierhaltung an, um nationalen und internationalen Herausforderungen im Agrarbereich zukünftig gerecht werden zu können.

 

Unzureichende Vorschläge und Instrumente der Politik

DVT-Präsident Cord Schiplage griff verschiedene Themen wie den Investitionsbedarf beim Umbau der Tierhaltung, die hohen Energiekosten oder den zunehmenden Bedeutungsverlust der deutschen Agrarbranche im internationalen Vergleich auf. Investitionen werden zurückgehalten und die Tierzahlen gehen unaufhaltsam zurück, gleichzeitig bedarf es weltweit einer höheren Proteinversorgung. Der deutsche Markt verliert zusehends an Bedeutung, sagte Schiplage mit Verweis auf Schätzungen der OECD. Der DVT-Präsident kritisierte dabei die unzureichenden Vorschläge und Instrumente der Politik. Für langfristige Perspektiven brauche es die Unterstützung des Bundes im Zusammenspiel mit Wissenschaft, Fachverbänden und landwirtschaftlichen Praxisbetrieben.

 

Mischfutter für Schweine: Produktionsrückgang von 10 %

Neue Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) belegten die Notwendigkeit tiefgehender Lösungsansätze. Das produzierte Mischfuttervolumen ging im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2021/22 um 4,6 Prozent von 22,7 auf 21,7 Millionen Tonnen zurück. Das entspricht wie im Vorjahr einem Rückgang von rund einer Million Tonnen. Beim Mischfutter für Schweine fiel der Rückgang um rund 800.000 Tonnen auf 8,2 Millionen Tonnen am härtesten aus (ca. 10 Prozent). Das Produktionsvolumen im Nutz- und Mastgeflügelbereich schrumpfte ebenfalls: Mit rund 6,2 Millionen Tonnen wurde hier ein Rückgang um knapp 2,6 Prozent verzeichnet.

 

Billigimporte von Fleisch zeigen verworrene agrarpolitische Lage

Der gleichzeitige Import von billigem Fleisch aus anderen Ländern verdeutliche dabei die verworrene und ungelöste agrarpolitische Lage in Deutschland, so Schiplage.

Nachdem bereits in den Vorjahren die Anzahl der Futtermittelhersteller sank, reduzierte sie sich auch im Wirtschaftsjahr 2022/23 um weitere fünf Betriebe auf 276 Hersteller.


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