Endgültige Viehzählungsergebnisse veröffentlicht: Abwärtstrend bei Schweinebestand abgebremst – Zahl der Betriebe sinkt weiter
Endgültige Viehzählungsergebnisse November 2023: Wieder weniger Schweinehalter aber Stabilisierung beim Bestand ©ISN nach Destatis
Die endgültigen Ergebnisse der Viehzählung vom 03. November, die nun vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlicht wurden, bestätigen, dass sich nach den enormen Rückgängen der vergangenen Jahre eine Stabilisierung der Schweinebestände in Deutschland andeutet. Die Zahl der Betriebe hat sich allerdings weiter reduziert.
ISN: Der massive Abwärtstrend der Tierzahlen wurde durch die verbesserte wirtschaftliche Situation in der Schweinehaltung vorerst abgebremst. Die weiter sinkende Zahl der schweinehaltenden Betriebe zeigt allerdings auch, dass viele Schweinehalter die Zukunft offensichtlich weiter kritisch sehen. Besonders im Bereich der Sauenhaltung steigen weiterhin viele Erzeuger aus, was im Hinblick auf die Versorgung mit inländischen Ferkeln eine bedenkliche Entwicklung ist.
Die vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten endgültigen Ergebnisse der Viehzählung vom 03. November bestätigen nach den enormen Rückgängen der vergangenen Jahre eine Stabilisierung der Schweinebestände in Deutschland. Zum Stichtag befanden sich gemäß den endgültigen Ergebnissen rund 21,2 Mio. Schweine in den deutschen Ställen. Das waren 0,7 % oder 142 600 Tiere weniger als zum 3. November 2022. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe belief sich auf 16.200, was 800 oder 4,5 % weniger als ein Jahr zuvor sind.
Mastschweinebestand um 1,5 % rückläufig
In den einzelnen Tierkategorien ergibt sich folgendes Bild: Am 03. November 2023 wurden in Deutschland 9,6 Mio. Mastschweine gehalten; das entspricht einem Minus von 150.000 Tieren bzw. 1,5 % zum Vorjahr. Zudem wurden am 3. November 2023 6,4 Millionen Ferkel und rund 3,8 Millionen Jungschweine gehalten. Ziemlich konstant blieb die Zahl der Zuchtsauen mit rund 1,40 Mio. Tieren. Das waren nur 3.800 Sauen bzw. 0,3 % weniger als im November 2022.
Zahl der Betriebe sinkt weiter
Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe belief sich zum 3. November 2023 auf 16.200 und ist damit seit November 2022 um 4,5 % oder 800 Betriebe gesunken. Im November 2021 lag die Zahl noch bei 18 800 Betrieben und ist somit in den vergangenen zwei Jahren um 14,2 % beziehungsweise 2 700 Betriebe zurückgegangen.
Die ISN meint:
Die endgültigen Ergebnisse der Viehzählung im November bestätigen, dass der massive Abwärtstrend der Tierzahlen deutlich abgebremst wurde, wozu die verbesserte wirtschaftliche Situation in der Schweinehaltung maßgeblich beigetragen haben dürfte. Die weiter sinkende Zahl der schweinehaltenden Betriebe zeigt allerdings auch, dass viele Schweinehalter die Zukunft offensichtlich weiter kritisch sehen. Besonders im Bereich der Sauenhaltung steigen weiterhin viele Erzeuger aus. Im Hinblick auf die Versorgung Deutschlands mit inländischen Ferkeln, welche aktuell ohnehin nur bei ca. 80 % liegt, ist das eine bedenkliche Entwicklung – zumal in den kommenden Jahren noch erhebliche Herausforderungen durch die Änderungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung auf die deutschen Sauenhalter zukommen. Die schlechte Stimmung unter den Schweinehaltern zeigte sich auch im Wirtschaftsklimaindex, der von der ISN im vergangenen Herbst veröffentlicht wurde und der auf den Antworten von rund 500 Schweinehaltern basiert. Als Hauptgrund für die Unzufriedenheit wurden die steigende Bürokratie, die fehlende Planungssicherheit und die stetig neuen und wechselnden Anforderungen angegeben. Genau diese Gründe führen weiter zum Ausstieg der Betriebe.