Erkennt Meyer nun die Brisanz beim Ringelschwanz?
Erkennt Niedersachsen Landwirtschaftsminister Christian Meyer nun endlich die Brisanz, die in dem Thema Verzicht auf das Schwänzekupieren bei Schweinen liegt? Bislang hatte er – entgegen der Vereinbarung im Tierschutzplan Niedersachsen – den endgültigen Kupierverzicht ab 2016 angekündigt.
Überprüfung der Ergebnisse Ende 2015
In einer Pressemeldung seines Ministeriums zur Vorstellung eines Positionspapiers des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterlandes (AEF) – also der Wirtschaft u.a. mit intensiver Beteiligung der ISN – zum Thema Tierwohl und Tierschutz vergangene Woche heißt es:
Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer begrüßte die Initiative des AEF und das ausdrückliche Bekenntnis der Agrarwirtschaft zum Tierschutzplan des Landes. Er stellte ein hohes Maß an Übereinstimmung mit den Forderungen und Grundsätzen fest. Der Minister bestätigte noch einmal, dass er zur Umsetzung des Tierschutzplans keine verbindlichen Vorgaben machen werde, wenn eine Verschlechterung des Tierwohls im Vergleich zum vorherigen Status Quo damit verbunden wäre. Das bedeute zum Beispiel für das Schwänzekupieren, dass Ende 2015 eine Evaluierung der bisherigen Ergebnisse insbesondere aus den Praxisbetrieben gemeinsam vorgenommen und im Lichte dessen entschieden werde, wie es in der folgenden Phase weitergehe.
ISN begrüßt Einsicht
Die ISN begrüßt das sich nun scheinbar durchsetzende Einsehen bei Minister Meyer, dass ein verordneter Kupierverzicht zu einem fixen Datum unweigerlich zu massiven Tierschutzproblemen führen wird. Das gleiche gilt für falsche bzw. nicht ausgewogene finanzielle Anreize durch die in Kürze von Meyer für Niedersachsen geplante Ringelschwanzprämie. Der Minister kann die vielfältigen bisherigen Ergebnisse nicht ignorieren. Jetzt müssen den Worten Meyers auch Taten und entsprechendes Handeln folgen.