11.09.2023rss_feed

Erstes Halbjahr 2023: Chinas größte Schweinekonzerne schreiben rote Zahlen

Chinas Schweinebestand ist in den letzten 12 Monaten wieder deutlich angestiegen ©Canva

Die 20 größten an der Börse gelisteten Schweineunternehmen in China haben im ersten Halbjahr 2023 deutliche Verluste eingefahren. Insgesamt wurde etwas weniger Verlust gemacht als im Vorjahreszeitraum, wo niedrige Preise und hohe Futterkosten einen noch höheren Verlust verursacht haben. Inzwischen hat der Schlachtschweinepreis wieder ein Niveau etwas oberhalb der Gewinnschwelle erreicht, berichtet AgE.

 

Wie das global agierende und auch in der Volksrepublik tätige Zuchtunternehmen Genesus berichtet, gab es von Januar bis Juni 2023 bei den Top-20 der an der Börse gelisteten Schweineunternehmen in China einen Verlust von zusammen rund 16,4 Mrd. CNY (2,09 Mrd. Euro). Noch bedenklicher sei der hohe Schuldenstand von 450 Mrd. CNY (57,4 Mrd. Euro). Die Top 20 Unternehmen haben von Januar bis Juni 77,2 Millionen Schweine vermarktet und dabei rechnerisch je Tier einen Verlust von etwa 27,10 Euro erlitten. Wird die Gesamtschlachtung von 375 Mio. Schweinen im ersten Halbjahr 2023 als Grundlage genommen, ergibt sich für die gesamte Branche ein kalkulatorischer Verlust von gut 10 Mrd. Euro

 

Halbjahresberichte ausgewertet

Genesus stützt sich bei diesen Zahlen auf die Halbjahresberichte der börsennotierten Unternehmen, die bis Ende August vorgelegt werden mussten. Andere chinesische Quellen berichten, dass die drei bedeutendsten Konzerne Muyuan, Wen´s und New Hope zusammen einen Gesamtverlust von 10,5 Mrd. CNY (1,33 Mrd. Euro) verkraften mussten. Lediglich zwei der 20 in der Schweineproduktion engagierten Börsenunternehmen erzielten im ersten Halbjahr einen Gewinn, doch resultierter dieser bei Haida und bei Jingji nicht aus der Schweinesparte, sondern aus anderen Firmenschwerpunkten, wie dem Futtermittelgeschäft.

 

Schweinepreis erreicht Gewinnschwelle

Trotz der hohen Verluste ist eine gewisse Besserung bei den 20 betrachteten Schweinegroßproduzenten eingetreten, denn im ersten Halbjahr 2022 hatten niedrige Preise und hohe Futterkosten einen noch höheren Verlust von 19,8 Mrd. CNY (2,52 Mrd. Euro) verursacht. Mittlerweile hat sich die Situation bei den Futterkosten etwas entspannt und die Schlachtschweinepreise zogen Ende Juli wieder auf ein Niveau von rund 17 CNY (2,17 Euro) je Kilogramm Lebendgewicht an, das etwas oberhalb der Gewinnschwelle liegt.

 

Produktionsabschwächung möglich

Die Schweinefleischerzeugung in China hat in der ersten Jahreshälfte 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,2 % zugenommen. Analysten erwarten mehrheitlich für die zweite Jahreshälfte eine moderate Abschwächung der Wachstumsrate, da der Sauenbestand zuletzt rückläufig war und es immer wieder Infektionen von Beständen mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) geben soll. Zudem hinkt die Nachfrage für Schweinefleisch aufgrund der konjunkturellen Schwäche den Erwartungen hinterher. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) prognostizierte in seinem China-Bericht im August, dass die Schweinefleischerzeugung der Volksrepublik 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund 500.000 t oder etwa 1,0 % auf 56,0 Mio. t sinken könnte.


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