Erstes Halbjahr 2023: Niederlande exportieren mehr Schlachtschweine in die EU
Obwohl auch in den Niederlanden der Schweinebestand abnimmt, wurden dort im ersten Halbjahr 2023 etwas mehr Schweine in andere Länder der Europäischen Union verkauft als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere die Ausfuhren von Mastschweinen nach Deutschland wurde deutlich ausgeweitet, berichtet AgE.
Wie aus vorläufigen Daten der niederländischen Unternehmensagentur (RVO) hervorgeht, wurden im ersten Halbjahr 2023 insgesamt rund 3,55 Mio. Schweine aus den Niederlanden in anderen Mitgliedstaaten abgesetzt; das waren 27.300 Tiere oder 0,8 % mehr als in der ersten Jahreshälfte 2022. Im vergangenen Jahr war die Lebendausfuhr noch um 6,7 % zurückgegangen, 2021 sogar um 15,7 %.
Deutlich mehr Mastschweine exportiert
Mitverantwortlich für die höheren Verkaufszahlen war der Export von Mastschweinen. Dieser nahm gegenüber Januar bis Juni 2022 insgesamt um 29.700 Tiere oder 6,8 % auf 463 800 Stück zu. Stark ausgeweitet wurden dabei die Lieferungen an den Hauptabnehmer Deutschland, und zwar um fast 45 % auf 398.300 Schweine. Aus der deutschen Schlachtstatistik lässt sich folgern, dass viele dieser niederländischen Tiere nach Nordrhein-Westfalen gelangten, denn dort legte die Zahl der ausländischen Schlachttiere im ersten Halbjahr um gut 100.000 Stück zu. Andere EU-Länder, darunter Belgien, Polen und Spanien, bekamen dagegen deutlich weniger Schlachtschweine aus den Niederlanden geliefert.
Ferkelausfuhren leicht angestiegen
Auch die bedeutende Ferkelausfuhr der Niederlande verzeichnete gegenüber der ersten Jahreshälfte 2022 Zugewinne; sie stieg um rund 16.000 Tiere oder 0,6 % auf 2,88 Millionen Stück. Auch hier war Deutschland mit knapp 1,45 Mio. Ferkeln wichtigster Kunde, doch gingen die Lieferungen ins Bundesgebiet um 13.400 Stück leicht zurück. Nach Belgien, Polen und Italien wurden deutlich weniger Jungschweine als im Vorjahr verkauft. Dies wurde jedoch durch die um gut 11 % auf mehr als 1 Million gestiegenen Ferkelausfuhren nach Spanien ausgeglichen. Zudem legte der Absatz in Rumänien um die Hälfte auf 82.300 Tiere zu.
Einbruch der Schlachtsauenverkäufe nach Spanien und Italien
Abgenommen hat hingegen der Export niederländischer Schlachtsauen. Deren Absatz in der Gemeinschaft verringerte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 um rund 18.400 Stück oder 8,1 % auf knapp 209.000 Tiere. Zwar konnten die Lieferungen ins Bundesgebiet um 1,1 % auf 101.130 Tiere etwas gesteigert werden, doch brachen die Verkäufe nach Spanien und Italien spürbar ein. Zweitwichtigster Kunde der Niederländer blieb Kroatien mit rund 60.500 bezogenen Altsauen.