ESPV-Länderbericht 2013: Rückläufiges Schlachtschweineangebot bereitet Dänemark Probleme
Die ISN vergleicht seit 2004 wöchentlich die Schweinepreise verschiedener EU-Länder. Einmal im Jahr werfen wir einen Blick auf das vergangene Jahr. Wie entwickelten sich Angebot und Nachfrage in Dänemark?
Die dänische Notierung hat im vergangenen Jahr den Jahresdurchschnittspreis im Vergleich zum Vorjahr nur marginal verbessert. Dennoch hat dies ausgereicht, sich im europäischen Schweinepreisvergleich der ISN im Jahr 2013 auf den 4. Platz vor Deutschland zu schieben. Im Jahresverlauf zeigt die Notierung des nordischen Nachbarn eine etwas andere Preisentwicklung als Deutschland.
So liegt Dänemark zu Beginn und gegen Ende des Jahres deutlich oberhalb des deutschen Preises, während sich die deutsche Notierung im Sommer auf deutlich höherem Niveau bewegte. Insgesamt sind die Preisschwankungen folglich wesentlich abgeschwächter als beispielsweise in Deutschland.
Schlachthofstruktur begünstigt stabile Preise
Die Ursache für die geringeren Preisausschläge ist in der Schlachthofstruktur zu suchen. Die Preise werden fast ausschließlich vom Marktführer Danish Crown vorgegeben, der einen Marktanteil von etwa 80 % vereinigt. Von Seiten des Schlachtunternehmens hat man augenscheinlich ein Interesse an möglichst wenig volatilen Preisen und damit stabilen Geschäftsbeziehungen.
Immer weniger Schlachtschweine
Dennoch litt gerade die dänische Schlachtbranche im vergangenen Jahr verstärkt unter einem rückläufigen Angebot an Schlachtschweinen auf dem heimischen Markt. Nach Angaben der Danske Svineproducenter wurden in Dänemark im Jahr 2013 mit 19,18 Mio. Schweinen knapp 200.000 Tiere weniger geschlachtet. Daraus resultierend hat der dänische Schlachtkonzern Danish Crown angekündigt, Schlachtstätten in Dänemark zu schließen, um vorhandene Überkapazitäten abzubauen.
Tönnies ringt Dänen Marktanteile ab
Im August 2012 war bereits der Standort Esbjerg geschlossen worden. Zu dieser Entwicklung hat sicher auch das Engagement des deutschen Branchenprimus Tönnies beigetragen, wodurch der Wettbewerb um den knappen Rohstoff Schwein verstärkt wurde. Die Zahlen sprechen für sich: Während Tönnies am Standort Brørup und die Nummer zwei im dänischen Markt, Tican, zusammen etwa 483.000 Schweine mehr schlachteten als noch im Vorjahr, verarbeitete Danish Crown in 2013 etwa 280.000 Schweine weniger.