EU-Agrarminister zu MKS: Deutschland hat konsequent reagiert
Im Rahmen der heutigen Sitzung des EU-Rates hat Deutschland für den konsequenten Umgang mit der MKS von den europäischen Agrarministern großes Lob erhalten. Gleichzeitig wünschen sich die Minister, dass die Quelle des Ausbruchs zeitnah gefunden wird. Özdemir kritisierte die einseitigen ungarischen Handelsrestriktionen gegen Deutschland. Italien sprach sich dafür aus, wirtschaftlichen Schäden von Tierseuchen mit EU-Mitteln abzufedern, berichtet Agra Europe.
Deutschland hat auf den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg ausgezeichnet
reagiert. Diese und andere Komplimente äußerten die EU-Agrarminister beim Ratstreffen am Montag (27.1.) in Brüssel. Den Auftakt machte Polens Ressortchef Czesław Siekierski bei der ersten Sitzung unter seiner Leitung. Dem konsequenten Handeln der deutschen Behörden sei es zu verdanken, dass bisher keine weiteren Fälle von MKS aufgetreten seien. Dem Lob schlossen sich unter anderem die Ressortchefs Italiens, der Niederlande, Spaniens sowie Portugals und Dänemarks an. Kritik übte Siekierski in diesem Zusammenhang an von Drittstaaten verhängten Einfuhrstopps für Schweinefleisch. Zugleich betonte er, dass die Quelle des Virus möglichst zeitnah gefunden werden müsse.
Özdemir kritisiert Ungarns Handelsrestriktionen
Bundesagrarminister Cem Özdemir unterstrich derweil die in der Bundesrepublik laufenden Anstrengungen, um bei der Suche nach dem Ursprung des Erregers schnell fündig zu werden. Zudem begrüßte er die Bemühungen der EU-Kommission und anderer Mitgliedstaaten, solidarisch vorzugehen und das Regionalisierungsprinzip einzuhalten. Deutliche Kritik übte Özdemir allerdings an Ungarn. Der Mitgliedstaat soll dem Berliner Ressortchef zufolge einseitig und widerrechtlich Handelsrestriktionen erlassen haben, ohne das Regionalisierungsprinzip ausreichend zu berücksichtigen. Von der Kommission forderte Özdemir unmittelbar vor Beginn des Ratstreffens, dieses Vorgehen klar zu verurteilen und zur Sprache zu bringen.
Italien will wirtschaftliche Schäden mit EU-Mitteln abfedern
Auf die Einhaltung des Regionalisierungsprinzips durch Drittstaaten und ein EU-weit einheitliches Vorgehen pochte dann auch EU-Agrarkommissar Christophe Hansen; ohne allerdings die Budapester Regierung namentlich zu nennen. Auch er betonte die Notwendigkeit, die Quelle des Ausbruchs in Brandenburg zeitnah zu finden. Italien sprach sich dafür aus, Mittel der EU-Agrarreserve zum Abfedern der wirtschaftlichen Schäden von Tierseuchen freizugeben. Neben MKS sei dies vor allem bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sowie der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) erforderlich.