EU-Kommission erwartet Stabilisierung der Schweinefleischproduktion
Frühjahrsprognose zur Entwicklung der EU-Agrarmärkte der EU-Kommission: Bei der Schweinefleischproduktion rechnen die Brüsseler Fachleute für das laufende Jahr mit einem überschaubaren Minus von 0,4 % (© ISN nach EU-Kommission)
Die EU-Kommission erwartet laut ihrer Frühjahrsprognose, dass sich die EU-Schweinefleischerzeugung 2024 stabilisiert. Für das laufende Jahr rechnen die Brüsseler Fachleute mit einem überschaubaren Produktionsrückgang von 0,4 %. Für den Schweinefleischexport prognostiziert die EU ein Minus von 4 %, da die EU-Exporteure aufgrund der höheren Preise im internationalen Handel aktuell weniger wettbewerbsfähig sind als Konkurrenten wie die USA oder Brasilien.
Aufgestockte Sauenbestände deuten Erholung an
Kürzlich hat die EU-Kommission ihre Frühjahrsprognose zur Entwicklung der EU-Agrarmärkte veröffentlicht. Nach dem sehr starken Rückgang der europäischen Schweinefleischproduktion um 6,6 % im Jahr 2023 rechnen die Brüsseler Fachleute für das laufende Jahr mit einem überschaubaren Minus von 0,4 %.
In den vergangenen Viehzählungen im Herbst bzw. im Winter wurde eine Aufstockung der Sauenbestände um 170.000 Sauen in der EU festgestellt, was als Beginn einer Erholungsphase nach drei Jahren enormer Rückgänge gedeutet werden könnte – zu beachten seien dabei allerdings erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten. In Bezug auf die ASP-Situation geht die EU-Kommission von keinen dramatischen Änderungen aus, bei den Futterpreisen seien jedoch Steigerungen in Abhängigkeit von der kommenden Ernte vorstellbar.
Rückläufige EU-Schweinefleischexporte erwartet
Auf der Nachfrageseite rechnen die Brüsseler Experten mit einer stabilen Entwicklung des Schweinefleischkonsums in der EU. Im Außenhandel erwarten sie eine anhaltend herausfordernde Situation für die europäischen Exporteure. Wegen des Überangebotes am chinesischen Markt dürfte der Importbedarf Chinas auch im laufenden Jahr gering ausfallen. Zudem sind die EU-Exporteure aufgrund der höheren Preise im internationalen Handel aktuell weniger wettbewerbsfähig als die USA oder Brasilien. Insgesamt prognostiziert die EU-Kommission einen weiteren Rückgang der EU-Schweinefleischexporte um 4 % für das Jahr 2024. Bereits im vergangenen Jahr hatte die EU Marktanteile in erheblichem Umfang an die beiden Konkurrenten USA und Brasilien verloren, was in einem Einbruch der EU-Schweinefleischexporte um 24,6 % (ohne Nebenprodukte) resultierte.