EU-Kommission prognostiziert steigenden Fleischkonsum bei verhaltenem Exportpotential
Die Fleischerzeugung in der Europäischen Union soll in diesem und im nächsten Jahr moderat zunehmen und dabei auf eine größere Nachfrage der Verbraucher treffen. Zu dieser recht optimistischen Einschätzung gelangt die EU-Kommission in ihrer Anfang März veröffentlichten Prognose zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Märkte bis zum Jahr 2015.
Danach soll die Produktion bei allen wichtigen Fleischarten mit Ausnahme von Schaffleisch aufgrund größerer Tierbestände oder einer höheren Produktivität im laufenden Jahr um insgesamt 292 000 t oder 0,7 % auf gut 44 Mio t zunehmen, berichtet Agra Europe.
Rindfleischerzeugung im Aufwind
Für 2015 gehen die Brüssler Analysten davon aus, dass der aufgestockte Kuhbestand in der Gemeinschaft dann die Rindfleischerzeugung um gut 2 % steigen lässt und vor allem dadurch der Fleischanfall insgesamt um 0,9 % auf mehr als 44,4 Mio t anwachsen wird. Damit wäre die seit 2011 zu beobachtende Entwicklung einer rückläufigen Fleischerzeugung in den Mitgliedsstaaten gestoppt und der Negativtrend umgekehrt.
EU-Kommission prognostiziert steigenden Fleischkonsum
Dies soll auch für den Verbrauch gelten. Die EU-Kommission geht davon aus, dass jeder EU-Bürger 2014 im Schnitt 65,0 kg Fleisch verzehren wird; das wären 300 g mehr als im Vorjahr. Im kommenden Jahr soll das Konsumplus mit 500 g auf insgesamt 65,5 kg dann noch ein wenig stärker ausfallen, wobei für alle Fleischarten ein begrenzter Verbrauchszuwachs unterstellt wird.
Verhaltenes Exportpotential
Kaum Potential nach oben sollen dagegen die Fleischexporte der EU haben. Die Handelsschwierigkeiten mit Russland dürften 2014 die Schweinefleischausfuhren etwas ins Minus drücken und die größere Konkurrenz durch Brasilien die EU-Geflügelfleischausfuhren in Drittländer geringfügig schmälern. Insgesamt rechnet die EU-Kommission im laufenden Jahr nur mit einem moderaten Rückgang der Fleischexporte um 0,3 % auf 3,87 Mio t; die Ausfuhren sollen dann 2015 aber wieder leicht auf 3,88 Mio t steigen.