EU-Kommission prüft Vorwürfe von Preisabsprachen in Frankreich
Die verschiedenen Runden Tische, die Frankreichs Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll im vergangenen Sommer einberief, um in dem Nachbarland den Preisverfall bei Milch, Schweinefleisch und Rindfleisch aufzuhalten, könnten ein wettbewerbsrechtliches Nachspiel haben. Wie die Europäische Kommission gegenüber AGRA-EUROPE auf Anfrage bestätigte, hat sie eine Untersuchung eingeleitet - wegen eingegangener Beschwerden.
Nach Informationen des französischen Informationsdienstes Agra-Presse ersuchte die Brüsseler Behörde bei sämtliche Branchenorganisationen, die an den Treffen zum Zweck von Preissteigerungen teilgenommen hatten, um weitere Informationen und Dokumente.
Sollte die Kommission dabei Hinweise auf Preisabsprachen finden, könnte Vertretern der französischen Milch- und Fleischwirtschaft ein Verfahren mit eventuellen Strafzahlungen ins Haus stehen. Unter anderem hatte eine durch Le Foll vermittelte Vereinbarung im Sommer zu einer Anhebung der Schlachtschweinenotierung auf 1,40 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) geführt. Das französische Landwirtschaftsministerium scheint als Behörde von der Untersuchung allerdings nicht betroffen.
Der Präsident des französischen Bauernverbandes (FNSEA), Xavier Beulin, bestritt gegenüber Agra-Presse, dass Mindestpreise eingefordert worden seien. Die marktführenden Schlacht- und Verarbeitungsunternehmen Cooperl und Bigard hätten die Marke von 1,40 Euro/kg SG ohnehin nicht eingehalten.